DAAD mit erfolgreicher Digitalbilanz

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Digitaler Austausch weltweit während der Corona-Pandemie: Der DAAD macht es möglich.

Dank seiner vorausschauenden Digitalstrategie hat der DAAD seine Rolle als weltweites Drehkreuz des internationalen Wissenschaftsaustauschs im Corona-Jahr 2020 verstärkt. In einer Zeit eingeschränkter Reisemöglichkeiten ermöglichte er vielfältige Onlinekommunikation unter Hochschulen, Unternehmen sowie Absolventinnen und Absolventen.

„Wir waren vorbereitet. Dadurch konnten wir unsere digitalen Angebote in Rekordzeit ausbauen“, sagt Dr. Ursula Egyptien. „Die digitale Weiterentwicklung war ohnehin geplant, deshalb wirkte Corona nur als Beschleuniger.“ Die Leiterin des Bereichs Marketing im DAAD kann eine erfolgreiche Digitalbilanz verbuchen. Die Zugriffszahlen zeigen, dass die Angebote im Netz bei Studierenden, Hochschulen und Kooperationspartnern angekommen sind. So zum Beispiel das neue Portal My GUIDE: Es vermittelt interaktiv und personalisiert Wissen über das Studium in Deutschland. Studierende geben Fachinteressen, Studienziel und Sprache ein, anschließend prüft das System die akademische Vorbildung und listet passende Studienangebote auf. Zudem können Interessentinnen und Interessenten mit einem DAAD-Account über mydaad.de ihre Daten verwalten und auch auf andere Angebote wie etwa Stipendien zugreifen. My GUIDE verbindet das umfassende Studienangebot des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz mit der Datenbank zu Zulassungsvoraussetzungen, die der DAAD in Kooperation mit der Servicestelle uni-assist herausgibt. Seit dem Start Anfang 2020 verzeichnet My GUIDE 170.000 Nutzerinnen und Nutzer und 16.000 Registrierungen sowie mehr als 4.000 Kontaktanfragen an deutsche Hochschulen. „Das freut uns sehr“, sagt Ursula Egyptien. „Es zeigt, dass das Interesse am Studien- und Forschungsstandort Deutschland in Corona-Zeiten deutlich gewachsen ist.“  

DAAD mit erfolgreicher Digitalbilanz

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Auf Digitalisierung vorbereitet: Dr. Ursula Egyptien, Leiterin des Bereichs Marketing im DAAD.

Jeden Tag 80.000 Zugriffe
Rund 80.000 Zugriffe täglich erreicht die Datenbank International Programmes in Germany mit Bachelor-, Master- und Promotionsprogrammen sowie Graduiertenschulen. Sie hat sich damit zur reichweitenstärksten Datenbank im DAAD-Onlineangebot entwickelt. Mehr als 200 Institutionen meldeten dort über 2.000 international ausgerichtete Bachelor-, Master- und PhD-Programme, Graduiertenschulen, studienvorbereitende Kurse, E-Learning-Angebote sowie Sprach- und Fachkurse. Auf diese Weise unterstützt die Datenbank die professionelle Vermarktung der Studienangebote der deutschen Hochschulen. 

Schon jetzt ist Deutschland ein attraktives internationales Studienland und liegt nach der UNESCO-Studierendenstatistik auf Platz vier hinter den USA, Großbritannien und Australien. Damit ist es das meistgewählte nicht englischsprachige Zielland für internationale Studierende. Und das Interesse wächst. Deshalb haben, wie Egyptien berichtet, Hochschulen 2020 verstärkt an virtuellen GATE-Germany-Messen teilgenommen, so zum Beispiel an einer in Lateinamerika mit 5.000 Studierenden sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. Deutsche Hochschulen haben sich im Corona-Jahr über 300 Mal im Rahmen von virtuellen Messen und Online-Hochschulpräsentationen von GATE-Germany vorgestellt. „Je besser unser Land aus der Krise herauskommt“, so Ursula Egyptien, „desto mehr steigt das internationale Interesse am Ausbau von Wissenschaftskooperationen.“
  
Verzahnung mit Präsenzangeboten 
Der DAAD wird seine Onlineaktivitäten weiter ausbauen. Für die Zeit nach Corona sind Verzahnungen mit Präsenzangeboten geplant, damit auch das persönliche Kennenlernen, der Austausch und die Erfahrungen hinzukommen, die man nur durch persönliches Erleben gewinnt. Schon jetzt teilen deutsche Studierende im Ausland ihre Erfahrungen per Video auf dem YouTube-Kanal „studieren weltweit“. Sie berichten zum Beispiel über den Alltag bei der Wohnungssuche, das Einleben wie auch über die Annäherung an die Wissenschaftskultur des jeweiligen Landes. Die bisher erschienenen vier Folgen wurden jeweils weit über 200.000 Mal aufgerufen.

DAAD mit erfolgreicher Digitalbilanz

Jan von Allwörden/DAAD

Expertin für Onlinebegegnungen: Die Projekt- und Teamleiterin Nathalie Baum verantwortet das Alumniportal Deutschland.

„Als alle nach digitalen Alternativen suchten, konnten wir ein Angebot machen, weil wir schon früh gestartet sind“, bestätigt Nathalie Baum. „Wir sehen uns als Expertinnen und Experten für digitale Begegnungen. Mit unserer Erfahrung haben wir viele Partner unterstützt, die nach Kommunikationswegen Ausschau hielten, als wegen der Corona-Pandemie Präsenzveranstaltungen unmöglich wurden.“ Nathalie Baum ist für das Alumniportal Deutschland verantwortlich, ein Angebot zur Vernetzung und zum Wissensaustausch unter Deutschland-Alumni, Unternehmen, Hochschulen und Organisationen mit mehr als 140.000 Mitgliedern – eine Zusammenarbeit des DAAD, der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und des Goethe-Instituts. Das Portal bietet die Möglichkeit, weltweit mit Deutschland-Alumni sowie mit Unternehmen in Kontakt zu treten, um sich fachlich auszutauschen, eigene Kompetenzen zu erweitern und die Fachkenntnisse anderer zu nutzen. „Unsere Vision ist es, einen aktiven Alumni-Vernetzungspunkt für den weltweiten Wissensaustausch zu bilden, um dadurch internationale Zusammenarbeit effizient und nachhaltig zu gestalten“, heißt es auf der Portalseite.

Kompetenzentwicklung mit Deutschlandbezug
„2020 haben wir unsere Formate erweitert und unterstützen Hochschuleinrichtungen sowie Alumni-Vereine und Netzwerke bei der Organisation von Onlineveranstaltungen – von der Konzeption und Suche nach Referentinnen und Referenten über die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen einer Veranstaltung bis hin zum Teilnehmer-Management und der Bereitstellung technischer Infrastruktur“, sagt Nathalie Baum. Wer eine Veranstaltung plant, kann bei Vorbereitung, Ablauf und Nacharbeit die Unterstützung des Alumniportals in Anspruch nehmen. Hochschulen können mit ihren Absolventinnen und Absolventen in Kontakt bleiben und aktiv nach ihren Alumni suchen. Unternehmen haben die Möglichkeit, auf dem Portal gezielt nach ausgebildeten Kräften zu suchen. Und Alumni finden ein soziales Netzwerk für Wissensaustausch und Kooperation: Sie erfahren von Ausschreibungen, Weiterbildungen und virtuellen Messen, mit denen sie ihre internationalen Karrierechancen ausbauen können. Die Plattform für Menschen aus aller Welt, die in Deutschland studiert, geforscht oder gearbeitet haben, bietet den weltweit rund 160 Alumnivereinen, mit denen sie zusammenarbeitet, Unterstützung bei der Organisation von Onlinekonferenzen, Webseminaren und anderen virtuellen Veranstaltungen an, erklärt Nathalie Baum. „Events, die wir durchführen, können wenige Teilnehmende umfassen, aber wir sind auch auf Hunderte vorbereitet.“

Im Oktober 2020 etwa unterstützte das Alumniportal eine dreitägige virtuelle Streaming-Konferenz mit Vorträgen und Workshops sowie 230 Teilnehmenden aus vier Kontinenten. Alumni hatten die Idee, unter dem Titel „Responding to the Global Pandemic towards a Sustainable and Resilient Future“ Erfahrungen für die wissenschaftliche Arbeit unter Corona-Bedingungen auszutauschen. Der chilenische Verein „Spring Alumni Chile“, der aus einem DAAD-geförderten Masterprogramm hervorging, organisierte das Treffen. Doch ohne das Alumniportal Deutschland wäre die Konferenz nicht möglich gewesen, erklärten die Beteiligten. Nathalie Baum: „So bringen wir Vernetzung und Kompetenzentwicklung mit Deutschlandbezug voran und halten die Verbindung der Beteiligten mit Deutschland aufrecht.“

Wolfgang Thielmann (4. März 2021)