"Akademische Partner auf Augenhöhe"

DAAD

Margret Wintermantel und Alexander Au während des Alumniseminars "Transgenic Food"

Im Beisein des deutschen Botschafters Dr. Edmund Duckwitz und der DAAD-Präsidentin Professor Margret Wintermantel ist Dr. Alexander Au offiziell in das Amt des DAAD-Außenstellenleiters für Mexiko und Zentralamerika eingeführt worden. Eine Aufgabe, bei der er sich auf facettenreiche Beziehungen stützen kann.

Das Interesse am Studien- und Forschungsstandort Deutschland sei nach wie vor sehr groß, hob DAAD-Präsidentin Professor Wintermantel während ihres ersten Arbeitsbesuches in Mexiko hervor. Mexiko stellt nach Brasilien die größte Studierendengruppe aus Lateinamerika in Deutschland. Laut dem Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gibt es derzeit 285 Kooperationen zwischen mexikanischen und deutschen Hochschulen. Seit der Eröffnung der DAAD-Außenstelle in Mexiko-Stadt im Jahr 2001 hat auch die Zahl der in den kofinanzierten Stipendienprogrammen geförderten mexikanischen Studierenden stetig zugenommen. Entsprechend verantwortungsvolle Aufgaben warten auf den neuen DAAD-Außenstellenleiter für Mexiko und Zentralamerika, Dr. Alexander Au, der im März 2014 die Nachfolge von Dr. Hanns Sylvester angetreten hat.

Die offizielle Amtseinführung von Alexander Au fand am 1. April im Beisein der DAAD-Präsidentin in der Residenz der Deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt im Rahmen des Alumniseminars „Transgenic Food“ statt. Während ihres dreitägigen Aufenthalts in der mexikanischen Hauptstadt führte die Präsidentin zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Bildung und Wirtschaft. Zur Amtseinführung waren neben ihr und dem deutschen Botschafter in Mexiko, Dr. Edmund Duckwitz, auch rund 50 DAAD-Alumni aus dem ganzen Land sowie Vertreter deutscher Institutionen in den Westen der Stadt gekommen.

„Mexiko im Herzen“

Mexiko ist für den neuen Außenstellenleiter kein unbekanntes Terrain. Von 2001 bis 2004 war Au als DAAD-Lektor an der Universidad de Guadalajara in Mexikos zweitgrößter Stadt tätig. Seit nunmehr zehn Jahren trage er „Mexiko im Herzen“, bekannte der promovierte Germanist in seinen Begrüßungsworten. Auch während seiner Zeit als Referatsleiter für Mexiko, Venezuela, Zentralamerika und die Karibik in der Bonner DAAD-Zentrale sei Lateinamerika in den letzten vier Jahren im Fokus seiner Arbeit geblieben. Er freue sich, nun wieder in neuer Funktion nach Mexiko zurückkehren zu können.

„Gemeinsam auswählen und finanzieren“

Als eine seiner zentralen Aufgaben sieht er den konstruktiven und konzeptionellen Dialog mit den mexikanischen Partnern: „Der DAAD will den mexikanischen Universitäten keine Konzepte überstülpen, sondern auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Wir wollen gemeinsam auswählen, finanzieren und die Verantwortung teilen.“

Ein wichtiger Partner ist – wie bereits in der Vergangenheit – der mexikanische Wissenschafts- und Technologierat CONACYT. Hier streben CONACYT und DAAD den Ausbau weiterer Kooperationen an. So sollen in der Zukunft die 26 verschiedenen Forschungszentren des CONACYT in Mexiko mit deutschen Hochschulen institutionell vernetzt werden.

Ausbau des dualen Studiums

Als weiteren Schwerpunkt in seiner zukünftigen Arbeit betrachtet Au den Ausbau des dualen Studiums in Mexiko. Mexikanische polytechnische Universitäten könnten hier von den Erfahrungen deutscher Fachhochschulen profitieren. Studierende deutscher Fachhochschulen wiederum schätzen sehr die Erfahrungen, die sie durch Studien- in Verbindung mit Arbeitsaufenthalten in Mexiko erlangen können. Eine strukturelle Schwierigkeit stellten allerdings, so Au, die vielen kleinen, mittelständischen Unternehmen in Mexiko dar, die häufig nicht an Forschungsarbeiten in ihren Betrieben interessiert seien. Hier sei es ein wichtiger Schritt, Vertrauen für Kooperationen mit der Wissenschaft zu schaffen, um damit Kooperationskanäle zu öffnen. Bei den großen deutschen Unternehmen in Mexiko besteht Interesse an einer engen Zusammenarbeit in diesem Bereich, der wichtige Unterstützung durch mexikanische „Science to Business Transfer“-Experten findet.

Ebenso wichtig für den neuen Außenstellenleiter ist die Betreuung der ehemaligen DAAD-Stipendiaten. „Es ist das Anliegen des DAAD, dass wir zu unseren Stipendiaten nach deren Aufenthalt in Deutschland guten Kontakt halten“, betont Au. Deswegen stehe der intensive Austausch und Kontakt mit den DAAD-Alumni als zentraler Punkt auf seiner Agenda: „Als Partner der deutschen Wissenschaft wird der DAAD seine Alumni auch weiter fördern und sie dabei unterstützen, untereinander und in Verbindung mit deutschen Partnern aus Hochschule und Wirtschaft Netzwerke in ihren Ländern zu bilden.“

„Mission Zusammenarbeit“ – auch für Alumni

Die Bedeutung der Alumnibetreuung hob auch DAAD-Präsidentin Professor Wintermantel in ihrer Ansprache hervor. Diese Akademiker seien „Freunde Deutschlands“ geworden, so die Präsidentin. Viele hätten ihr berichtet, dass ihre Zeit in Deutschland großen Anteil an ihrer Persönlichkeitsentwicklung gehabt habe. Eine Einschätzung, die auch Dr. Max Greig vertritt: „Aber darüber hinaus hat der Aufenthalt in Deutschland mir fachlich die Augen geöffnet“, sagt der Orthopäde aus dem westmexikanischen Puerto Vallarta, der von 1997 bis 1998 an der Universität Münster Medizin studiert hat. Auch Dr. Umberto Álvarez aus Mexiko-Stadt lobt die Arbeit des DAAD: „Die Stipendiatenprogramme sind weltweit einmalig.“ Der DAAD-Alumnus hat 2003 an der Universität Bielefeld im Fachbereich Mathematik promoviert und hält seitdem Kontakt zur DAAD-Gemeinschaft in Mexiko. Álvarez’ und Greigs Aussagen unterstreichen die Forderung der Präsidentin, dass die „Mission Zusammenarbeit“ weiter intensiviert werden müsse.

Glückwunsch des Botschafters Der deutsche Botschafter in Mexiko, Dr. Edmund Duckwitz, ging in seiner Ansprache davon aus, dass die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Botschaft und dem DAAD auch unter neuer Führung fortgeführt werde. Der Diplomat hofft, dass auch der Studienstandort Mexiko für deutsche Studierende wieder mehr in den Fokus rückt: Den derzeit 1.057 mexikanischen DAAD-Stipendiaten stünden 473 deutsche Stipendiaten in Mexiko gegenüber. „Ich genieße jeden Tag in Mexiko“, betonte der Botschafter – und wünschte dies auch dem neuen DAAD-Außenstellenleiter Alexander Au.

Marion Koerdt (11. April 2014)

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DAAD-Außenstelle Mexiko-Stadt