Zu Gast in Yaoundé: 1. Deutsche Hochschulmesse in Kamerun
DAAD
Der Vertreter des kamerunischen Hochschulministeriums und die Erste Sekretärin der Deutschen Botschaft, May Mahnken, durchschneiden das Band zur Eröffnung der Messe
Welche Fächer kann ich mit welcher der kamerunischen Abiturkategorien in Deutschland studieren? Wie sind die Zulassungsbedingungen an deutschen Unis? Wie viel kostet der Lebensunterhalt? Gibt es Stipendien? − Mit solchen und vielen anderen Fragen wurden die Vertreter von fünf deutschen Hochschulen Anfang Juni in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, befragt.
Der Andrang war groß: In den drei Tagen informierten sich rund 1.300 junge kamerunische Studieninteressenten bei der 1. Deutschen Hochschulmesse in ihrem Land über die Bedingungen eines Studiums in Deutschland. Beteiligt waren die Universität Bremen, die Technische Universität Clausthal-Zellerfeld, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die Universität zu Köln und die Technische Hochschule Mittelhessen. Die Veranstaltung fand im Saal des Rathauses von Yaoundé statt.
Die Vertreter und Vertreterinnen der deutschen Hochschulen zeigten sich beeindruckt von der Qualität der Gespräche mit den jungen Kamerunern. Häufig wurden sie auf Deutsch geführt. Und das nicht von ungefähr: In Yaoundé wie auch in Douala, der zweiten großen Stadt des Landes, gibt es neben dem Goethe-Institut eine ganze Reihe privater Sprachschulen, die ausschließlich damit bemüht sind, die deutsche Sprache und Kultur zu vermitteln. Durch die zehn Mal pro Jahr stattfindenden Infoveranstaltungen des sogenannten „Bildungsforums“ hatten viele Studienanwärter bereits eine gute Vorstellung davon, was es heißt, in Deutschland zu studieren.
In diesem „Bildungsforum“ sind der DAAD Kamerun, die Deutsche Botschaft in Yaoundé, das Goethe-Institut, die GIZ/Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) und das Koordinationsbüro Kamerun/Deutschland (KBK) zusammengeschlossen. Neben den Hochschulen waren die fünf Organisationen mit Infoständen vertreten und hatten die Deutsche Hochschulmesse organisiert. Federführend dabei war der DAAD, der in Kamerun durch eines seiner vier Informationszentren in Subsahara-Afrika vertreten ist. Unterstützt wurden sie auch durch das Messereferat aus der Bonner Zentrale des DAAD.
Das Interesse an einem Studium in Deutschland ist bei jungen Kamerunern deshalb so groß, weil das Abitur ihres Landes von den deutschen Hochschulen anerkannt wird. Die historischen Bande − Kamerun wurde in der Zeit des Kaiserreichs von Deutschland kolonisiert – spielen hier sicher nur eine geringe Rolle. Bis heute wird mit Deutschland Positives assoziiert.
Die Stimmung auf der Messe war gut, woran Gewinnspiele ihren Anteil hatten: Nach den Vorträgen der Hochschulen, der deutschen Botschaft und des DAAD Kamerun, erhielten aufmerksame Teilnehmer bei der richtigen Antwort auf Fragen, die sich auf die vorher gehörten Vorträge bezogen, kleine Werbegeschenke aus dem „Study in Germany“-Angebot. Neben den Studieninteressenten ergriffen auch einige kamerunische Universitäten die Gelegenheit, ihre Kollegen aus Deutschland kennenzulernen und mit ihnen über mögliche Kooperationen zu diskutieren. Internationalisierung der Hochschulen ist eben auch in (Subsahara-) Afrika ein aktuelles Thema.
Frank Kahnert (5. August 2014)