DAAD und Universities Australia schließen erstes landesweites Partnerschaftsabkommen
Universities Australia
Auf Basis eines „Memorandum of Understanding“ können nun Forschungskooperationen mit sämtlichen Hochschulen des wichtigen Partnerlandes gefördert werden
Es ist ein Durchbruch nach einer langjährigen Annäherung: Seit 2005 setzt sich der DAAD für ein umfassendes Abkommen mit den australischen Universitäten ein. Auf Basis eines „Memorandum of Understanding“ können nun Forschungskooperationen mit sämtlichen Hochschulen des wichtigen Partnerlandes gefördert werden.
Bis zu einer Million Euro jährlich wird der DAAD ab 2016 für Projekte innerhalb des deutsch-australischen Forschungsprogramms („Australia-Germany Joint Cooperation Scheme“) bereitstellen. Für Deutschland zählt Australien zu den wichtigsten Partnern bei internationalen Wissenschaftskooperationen. Australien wiederum hat vor Kurzem Deutschland zu einem seiner strategischen Partnerländer in der Wissenschaftskooperation erklärt. Seit 2005 hat sich der DAAD für ein landesweites Abkommen eingesetzt, mit dem die Förderung von Kooperationsprojekten zwischen deutschen Hochschulen und allen australischen Universitäten ermöglicht wird. Durch zwei Teilabkommen des DAAD mit australischen Universitätsverbünden – zuerst mit der „Group of Eight (Go8)“ im Jahr 2007, dann mit dem Australian Technology Network (ATN) im Jahr 2010 – stand diese Förderung deutschen Hochschulen bislang für Kooperationen mit 13 der 39 australischen Universitäten offen. Mehr als 280 gemeinsame Forschungsprojekte zwischen deutschen und australischen Hochschulen wurden im Rahmen dieser Vereinbarungen bis heute gefördert.
Das am 10. Dezember 2014 zwischen dem DAAD und dem australischen Hochschulverband Universities Australia unterzeichnete Memorandum of Understanding ebnet nun den Weg für Projektkooperationen mit allen Hochschulen des Kontinents. Belinda Robinson, Geschäftsführerin des australischen Hochschulverbandes Universities Australia erklärte: „Wir haben einen Punkt erreicht, an dem das Interesse von deutschen wie australischen Universitäten groß genug ist, um ein formales Abkommen für den gesamten Sektor zum nächsten logischen Schritt zu machen.“ Robinson ist überzeugt vom vielfältigen und nachhaltigen Nutzen der Kooperation: „Eine verstärkte Teilnahme Australiens an weltweiten Forschungspartnerschaften führt zu erhöhten Kapazitäten für mehr Forschungsergebnisse, etwa durch gemeinsame Forschungspublikationen, und ermöglicht unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, an Pionierforschung mitzuarbeiten und die Ergebnisse in auf Australien zugeschnittene Lösungen umzusetzen.“
Auch DAAD-Präsidentin Professor Margret Wintermantel hebt die Bedeutung des neuen Abkommens hervor: „Die Vereinbarung ist ein Durchbruch für die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Australien. Sie macht eine weitreichende Zusammenarbeit mit allen Hochschulen des Landes möglich.“ Hauptziel dieser Fördervereinbarung ist es, die Mobilität von Forschergruppen aller Disziplinen bei der Durchführung deutsch-australischer Forschungskooperationen zu unterstützen. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist dabei die Einbeziehung des akademischen Nachwuchses.
Erfüllung langgehegter Wünsche
Der Erfolg der langjährigen Bemühungen um ein landesweites Abkommen verdankt sich dem stetig gewachsenen beiderseitigen Interesse an einer Vertiefung der Forschungskooperationen. Belinda Robinson führt aus, dass „zahlreiche deutsche Akademikerinnen und Akademiker seit Langem den Wunsch geäußert hatten, mithilfe des DAAD mit australischen Forscherinnen und Forschern zusammenzuarbeiten, das Fehlen einer übergeordneten Vereinbarung für den Gesamtsektor dies jedoch unmöglich gemacht hat“.
Die erste Ausschreibung auf Basis des neuen Kooperationsabkommens erfolgt am 1. April 2015; Ende Juni 2015 ist Einsendeschluss für Projektanträge. Die Förderung erfolgreicher Projektanträge beginnt mit dem 1. Januar 2016. Die Laufzeit der Projekte beträgt in der Regel zwölf Monate, kann aber je nach Umfang auch auf zwei Jahre ausgeweitet werden. Eine erste Evaluierung des Programms erfolgt voraussichtlich nach Ablauf von zwei Jahren. Belinda Robinson betont: „Wir erleben den Beginn einer spannenden neuen Partnerschaft, die Australiens Zusammenarbeit mit einem Land, das in den Bereichen Forschung und Innovation als Vorreiter gilt, weiter ausbaut.“
Weitere Informationen
Kontakt: Stephanie Knobloch, Leiterin des Referats „Projektförderung deutsche Sprache, Alumniprojekte, Forschungsmobilität (PPP)“
Tel.: +49 228 882 573, E-mail: knobloch@daad.de
Forschungsmobilität - Programme des Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP)