Weihnachtsgruß der Präsidentin
DAAD/Thilo Vogel
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
für den DAAD war 2015 ein außerordentlich bewegtes Jahr. Höhepunkt war zweifellos das 90-jährige Jubiläum, das Anlass gab für Selbstreflexion, Standortbestimmung sowie differenzierte Überlegungen und konstruktive Debatten über die Zukunft unserer Organisation. Seit 90 Jahren besteht der DAAD als Mitgliederorganisation der Hochschulen und ihrer Studierendenschaften, dessen Ziel es ist, für internationale Kooperationen in der Wissenschaft und für akademischen Austausch zu sorgen. Das besondere Augenmerk des DAAD liegt seitdem auf der Förderung talentierter junger Menschen, die sich trauen, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen und in einem anderen Land ihr Studium zu beginnen, fortzusetzen und häufig auch abzuschließen. Sie alle wollen internationale Erfahrungen sammeln, in fremde Kulturen eintauchen, ihren Horizont erweitern. Der DAAD unterstützt dies durch seine Stipendienprogramme. Aber wir tun noch wesentlich mehr.
Mit der Förderung internationaler Kooperationen in Forschung und Lehre, weltoffener Strukturen in Hochschulen und der Bereitstellung von Wissen und Expertise für Wissenschaft und Politik stärken wir die Innovationskraft unserer Gesellschaft, aber auch die unserer internationalen Partner. Die Mission des DAAD hat in den letzten 90 Jahren nichts an Aktualität verloren auch wenn sich die Welt seither sehr verändert hat. Der DAAD hat sich seit seiner Gründung von der privaten, studentischen Initiative bis hin zur größten Förderorganisation für den akademischen Austausch und die weltweite Vernetzung unserer Hochschulen entwickelt.
Wir befinden uns heute wieder in unsicheren Zeiten: Kriege, Konflikte und die Flüchtlingsströme nach Deutschland und Europa beherrschen in diesem Jahr die Nachrichten. Der DAAD ist mittendrin: in der Ukraine, in Nordafrika, im Irak, in Afghanistan und vielen weiteren Ländern haben wir im vergangenen Jahr auf Krisensituationen reagiert. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zur Entspannung und zur Öffnung von diplomatischen Kanälen beizutragen und jungen Menschen, die ihre Heimat verloren haben, eine Perspektive bieten.
Trotz der veränderten Weltlage, der Konflikte und der Finanzkrise schreitet die Internationalisierung weiter voran. Wir freuen uns, dass Deutschland auch im vergangenen Jahr ein attraktives Ziel für Studierende und Wissenschaftler war. Das Statistische Bundesamt hat bestätigt, dass die Zahl ausländischer Studierender im Vergleich zum Vorjahr um fast sieben Prozent von 301.350 auf 321.569 angestiegen ist. Das zeigt, dass die Anziehungskraft deutscher Hochschulen weiter ansteigt. Und auch die deutschen Studierenden gehen immer häufiger ins Ausland: im vergangenen Jahr konnte allein im Erasmus-Programm mit 36.000 Studierenden ein neuer Höchststand verzeichnet werden.
Last but not least vernetzen sich auch die Hochschulen immer stärker mit Partnern im Ausland, um ihre eigenen Strukturen fit für eine globalisierte Zukunft zu machen.
Wir freuen uns über diese Entwicklung, denn wir sind davon überzeugt, dass den Herausforderungen der Zukunft nur durch den lebendigen Austausch zwischen den nationalen Wissenschaftssystemen erfolgreich begegnet werden kann. Der DAAD öffnet seit 90 Jahren Zugänge zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten und trägt dadurch zur hohen Qualität und internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen bei.
Mit einem bewegten, aber auch erfolgreichen Jahr hinter uns, schauen wir positiv auf die Herausforderungen, die das kommende Jahr mit sich bringen wird. Zunächst möchte ich Ihnen jedoch, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DAAD ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes Jahr 2016 wünschen.
Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Margret Wintermantel