Bildung für Afrika - Bundesminister Müller besucht Pan African University Institute of Water and Energy Sciences in Algerien
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Bundesminister Gerd Müller mit dem algerischem Minister für Hochschulbildung und Forschung, Prof. Tahar Hadjar, im Gespräch mit den PAUWES-Studierenden
„Die Panafrikanische Universität ist ein Beispiel, dem noch viele andere Hochschulen und Kooperationen zwischen Afrika und Europa folgen müssen“. So lautete die Botschaft des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, bei seinem Besuch des „Pan African University Institute of Water and Energy Sciences (incl. Climate Change) (PAUWES)“ Ende Februar in Tlemcen, Algerien. PAUWES ist Teil der Pan African University (PAU), einer Netzwerkuniversität der Afrikanischen Union für die Ausbildung junger afrikanischer Wissenschaftler.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Panafrikanischen Universitätsrats, Prof. Tolly Mbwette, und dem algerischen Minister für Hochschulbildung und Forschung, Prof. Tahar Hadjar, traf Bundesminister Müller die derzeit 74 Masterstudierenden des Instituts. Das panafrikanische Profil von PAUWES zeigt sich bereits bei der Herkunft der Studierenden – aktuell befinden sich Studierende aus 17 Ländern Afrikas am Institut. Während seines Besuchs eröffnete Müller mit den Studierenden die neue elektronische Bibliothek, ein Geschenk der Bundesrepublik Deutschland. Sie soll den Zugriff auf mehr als tausend wissenschaftliche Fachzeitschriften in den Bereichen Wasser und erneuerbare Energien ermöglichen.
Der Bundesminister betonte die Wichtigkeit der Ausbildung am PAUWES-Institut, dies schaffe Perspektiven für talentierte Nachwuchskräfte und trage dazu bei, aus dem Kontinent der Zukunft ein „grünes Afrika“ zu machen. Seiner Meinung nach müssen für globale Herausforderungen unserer Zeit, wie beispielsweise Klimawandel oder Welternährung, auch globale Lösungen gefunden werden. Er unterstrich außerdem die Wichtigkeit von Wissenstransfer und Wissensaustausch.
PAUWES macht bereits einen Schritt in diese Richtung, indem es mit Hilfe des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) neben Studium und Lehre ein panafrikanisches Netzwerk von Experten und Wissenschaftlern aufbaut. „Der DAAD fördert seit 2013 Hochschulkooperationen zwischen PAUWES und deutschen Hochschulen, zudem berät und unterstützt der DAAD das PAUWES-Institut bei der Rekrutierung von internationalem Lehrpersonal“, so Karin Essig, Referentin im DAAD, die den Beitrag des DAAD zu PAUWES seit 2013 steuert. Ein Hochschulkonsortium, bestehend aus der Universität Bonn, Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), der United Nations University, Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) und der Technischen Hochschule Köln, Institute for Technology and Resources Management in the Tropics and Subtropics (ITT) unterstützt den Aufbau von Lehre und Forschung bei PAUWES. Auch vor Ort zeigt der DAAD Präsenz – der DAAD-Referent Sherif Abdelrazek unterstützt den DAAD-Beitrag zu PAUWES im Team der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Tlemcen seit 2015.
„Der Aufbau einer Hochschuleinrichtung ist stets eine Herausforderung, die einen langen Atem erfordert. Der DAAD unterstützt die Entwicklung von Institutionen wie PAUWES in Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit weltweit durch die partnerschaftliche Einbindung deutscher Hochschulen, aber auch von internationalen Partnern wie der UNU, sowie durch direkte Zuwendungen an PAUWES und durch Beratung für solche Einrichtungen. Wir wollen dazu beitragen, dass diese neue, afrikanische Hochschule ihr internationales Profil weiter stärken und ihre Einbindung in internationale Lehr- und Forschungsnetzwerk aktiv ausgestalten kann. Auf diesem Weg werden wir PAUWES und seine Lehrenden und Studierenden langfristig unterstützen.“ erklärt Lars Gerold, Referatsleiter für Hochschulstrukturförderung in der Entwicklungszusammenarbeit im DAAD.
Weitere Informationen
Das Panafrikanische Institut für Wasser und Energie (inkl. Klimawandel) (PAUWES)
PAUWES ist eines von fünf Instituten der Panafrikanischen Universität (PAU). Die PAU wurde 2008 von der Afrikanischen Union initiiert, um wissenschaftliche Exzellenz zu den großen Herausforderungen des Kontinents zusammenzuführen und zu vernetzen. Zugleich soll die PAU als Modell im Bereich Hochschulbildung und Forschung dienen. Neben Algerien sind weitere Standorte der PAU mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten in Kenia, Kamerun, Nigeria und Südafrika angesiedelt. PAUWES hat seinen Studienbetrieb im Oktober 2014 am Standort Tlemcen, Algerien aufgenommen. Es bietet zweijährige Masterprogramme in den Bereichen Wasser und erneuerbare Energien an. In Zukunft sollen auch Doktorandenprogramme folgen.
Deutschland unterstützt den afrikaweiten Aufbau der Panafrikanischen Universität sowie PAUWES in Algerien mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) berät und unterstützt sowohl das Rektorat der PAU, als auch den institutionellen Aufbau des PAUWES-Instituts in Algerien. Im Auftrag der GIZ unterstützt und berät der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das PAUWES-Institut bei der Rekrutierung, Auswahl und Finanzierung des internationalen Lehrpersonals. Zusätzlich fördert der DAAD die Kooperation von PAUWES mit deutschen und internationalen Hochschulen. Die KfW Entwicklungsbank finanziert die Infrastruktur auf dem PAUWES Campus, die Stipendien für PAUWES Studierende sowie Lehr- und Laborausstattung zur Schaffung eines durch Exzellenz ausgezeichneten Lern- und Forschungsumfeldes.