Weihnachtsgruß der Präsidentin
DAAD
Liebe Leserinnen und Leser,
mit 2016 geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Es war geprägt von internationalen Krisen und Konflikten, einschneidenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die sich noch weit in die Zukunft auswirken werden. Populistische und nationalistische Strömungen nicht nur in Europa, die Einschränkung von Menschenrechten, liberalen Werten und demokratischen Strukturen fordern uns heraus.
Die Ereignisse des Jahres 2016 zeigen, wie wichtig die Mission des DAAD ist, in unterschiedlicher Weise die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Studium, Lehre und Forschung zu fördern. Damit ist die Arbeit des DAAD so aktuell wie nie. Wir sehen es als eine unserer Aufgaben an, gerade in politisch schwierigen Zeiten Brücken zu bauen, Kommunikationswege offen zu halten und neue Perspektiven zu eröffnen - auch wenn dies manchmal mit erheblichen Anstrengungen verbunden ist. So haben wir auch in 2016 mit unseren Initiativen und Programmen auf Krisen in der Türkei, Syrien, Afghanistan und vielen weiteren Ländern und Regionen dieser Welt reagiert.
Die anhaltende Flüchtlingskrise in Europa beherrschte in diesem Jahr die Nachrichten und stellt zweifellos eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen dar. Es ist dem DAAD gelungen, durch verschiedene Programme aktiv zur Vorbereitung und Integration von Geflüchteten an Hochschulen in Deutschland und anderen Ländern beizutragen. Im Programm „Integra“ wurden Projekte an insgesamt 37 Studienkollegs und 135 Universitäten und Hochschulen gefördert. Darüber hinaus konnten syrische Flüchtlinge, die ein Studium beginnen oder fortsetzen wollten, durch das „HOPES“-Programm in den Ländern Libanon, Jordanien, Ägypten, Irak und der Türkei unterstützt werden.
Der DAAD baut sein internationales Engagement weiter aus und steht heute wie keine andere Institution in Deutschland für die Internationalisierung der akademischen Beziehungen Deutschlands und seiner Hochschulen mit der Welt. Neben bewährten Stipendienprogrammen, mit denen der DAAD 2016 vielen talentierten Studierenden und Forschenden einen Auslandsaufenthalt ermöglichte, haben transnationale Bildungskooperationen weiter an Bedeutung für unsere Arbeit gewonnen. Sie haben sich zu echten Motoren der Internationalisierung von Hochschulsystemen entwickelt. Der DAAD wird sein Engagement hier auch in Zukunft fortsetzen und neue Projekte durch seine Expertise unterstützen.
Im Programm „Zentren für Deutschland- und Europastudien“ gab es 2016 ein Jubiläum zu feiern: Seit mehr als 25 Jahren fördert der DAAD ein weltweites Netzwerk von Experten, die sich nicht nur aus unterschiedlichen fachlichen, sondern auch vor verschiedensten kulturellen Hintergründen mit gegenwartsbezogener Deutschland- und Europaforschung befassen. Dieses Jubiläum wurde im Dezember 2016 mit einer großen Zentrenkonferenz in Washington D.C. gefeiert.
Im Inland ist und bleibt der DAAD als Mitgliederorganisation der Hochschulen und ihrer Studierendenschaften erster Ansprechpartner für Internationalisierung, internationale Kooperationen in der Wissenschaft und für akademischen Austausch. Traditionell liegt das besondere Augenmerk des DAAD auf der Förderung junger Menschen, die in einem anderen Land ihr Studium beginnen, fortsetzen und häufig auch abschließen möchten. Der DAAD unterstützt sie durch seine Stipendienprogramme dabei, internationale Erfahrungen zu sammeln, in fremde Kulturen einzutauchen und so ihren Horizont zu erweitern.
In 2016 spielte darüber hinaus das Thema Digitalisierung eine hervorgehobene Rolle für die Hochschulen in Deutschland, entwickelte es sich doch zu einem der meist diskutierten Themen überhaupt in der deutschen Bildungslandschaft. Im DAAD beschäftigen wir uns seit Längerem intensiv mit dem Thema Digitalisierung im Dienste der Internationalisierung, das unter anderem in unsere DAAD-Strategie 2020 aufgenommen wurde. Um die jeweiligen Potentiale optimal zu nutzen, sollten beide Themen gemeinsam gedacht und wechselseitig aufeinander bezogen sein.
Wir freuen uns, auch in Zukunft intensiv mit unseren Mitgliedshochschulen und Studierendenschaften zusammenzuarbeiten, Zugang zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten zu bieten und zur hohen Qualität und internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen beizutragen.
Angesichts der Erfolge des Jahres 2016 hat der DAAD allen Grund zuversichtlich in eine Zukunft zu blicken, in der er seine Ziele auch in einer schwieriger gewordenen Welt verfolgen und verwirklichen kann. Ich bedanke mich, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei allen Unterstützern, Freunden und Förderern des DAAD und freue mich auf die Zusammenarbeit im nächsten Jahr. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes Jahr 2017.
Margret Wintermantel