10 Jahre PASCH: Weltweit für Deutschunterricht begeistern
Goethe-Institut/Cordula Flegel
Unterwegs mit dem PASCH-Mobil (v. l.): Maik Böing, Koordinator einer PAD-Schulpartnerschaft aus Köln, Michael Reiffenstuel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Heike Toledo, Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Gernot Stiwitz, Leiter des Pädagogischen Austauschdiensts (PAD), Christian Müller, Direktor der Abteilung Strategie im DAAD, DAAD-Stipendiatin Nomin-Erdene Nyamsambuu und Robert Poljan, Lehrer einer DSD(Deutsches Sprachdiplom)-Schule in Kroatien
Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) präsentiert sich zu ihrem zehnjährigen Jubiläum mit dem PASCH-Mobil in ganz Deutschland – und machte am 14. Februar in Bonn Station. Unter den besuchten Partnerorganisationen war auch der DAAD, dessen Stipendiatin Nomin-Erdene Nyamsambuu von PASCH besonders geprägt wurde.
Die 2008 vom damaligen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ins Leben gerufene Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) verfolgt das Ziel, ein internationales Netz von Schulen aufzubauen, an denen eine besondere Bindung zu Deutschland entsteht und Deutsch einen herausragenden Stellenwert hat. Auf Initiative des Auswärtigen Amts kooperieren dabei die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), das Goethe-Institut (GI), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und der Pädagogische Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz. Dank PASCH lernen heute rund 600.000 Schüler in einem globalen Netzwerk Deutsch, dem weltweit rund 2.000 Schulen angehören. Ein Kernelement sind Austauschbegegnungen von Schülern und Lehrkräften aus dem In- und Ausland.
Erfolgreiche Kooperation der Partner
Zum zehnjährigen Jubiläum geht die Initiative mit dem „PASCH-Mobil“ auf Deutschlandtour und präsentiert sich einer breiteren Öffentlichkeit. Nach dem Start der Tour Anfang Februar im Goethe-Institut in München kam das PASCH-Mobil nun nach Bonn, zum Austausch mit den drei Partnerorganisationen DAAD, ZfA und PAD. Bei den Begegnungen wurde deutlich: Die Idee der globalen Lerngemeinschaft lebt.
„Es ist ein wunderbares Verdienst der damaligen Regierung, die Elemente der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik systematisch zu verbinden“, blickt Christian Müller, Direktor der Abteilung Strategie des DAAD, zurück. Er ist überzeugt: „Zusammen sind die Partner mehr als die Summe ihrer Maßnahmen.“
Goethe-Institut/Cordula Flegel
Im Fokus: Die ehemalige PASCH-Schülerin Nomin-Erdene Nyamsambuu und Christian Müller vom DAAD bei den Aufnahmen zu einem Filmbeitrag
Der DAAD ermöglicht den besten Absolventinnen und Absolventen der Schulen, ihren erfolgreichen Bildungsweg mit einem Studium in Deutschland fortzusetzen und fördert sie mit Stipendien aus Mitteln des Auswärtigen Amts. 2017 profitierten mehr als 570 Geförderte von den Stärken des Programms. „Die deutschen Hochschulen haben großes Interesse an den Alumni der PASCH-Schulen, weil sie so gute Voraussetzungen mitbringen“, erklärt Dr. Meltem Göben, Leiterin des DAAD-Referats Deutsche Auslandsschulen, Praktika und Hochschulsommerkurse. Die Erfolgsquote der Stipendiaten ist mit über 95 Prozent überdurchschnittlich hoch – wozu die exzellenten Sprachkenntnisse essenziell beitragen. Für Meltem Göben ist PASCH auch eine Herzensangelegenheit: Sie ist Absolventin der Deutschen Schule in Istanbul.
„Deutschland ist mein Zugang zur Welt“
Wie PASCH die Lebenswege junger Menschen prägt, zeigt das Beispiel der DAAD-Stipendiatin Nomin-Erdene Nyamsambuu aus der Mongolei. Die heute 22-Jährige wurde in Franken eingeschult, weil ihre Eltern damals beide Psychologie in Deutschland studierten. Anschließend besuchte sie in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar eine von der ZfA betreute Sprachdiplom-Schule und lernte Deutschland auf einer Reise des PAD für herausragende Schüler noch besser kennen. Mittlerweile studiert Nyamsambuu Politik in Bonn. „Deutschland ist mein Zugang zur Welt. Hier begegne ich so vielen internationalen Studierenden und habe die Möglichkeit, vor Ort viele internationale Konferenzen zu besuchen“, schwärmt die junge Frau.
Nach der Rückkehr in ihr Heimatland will sie aktiv zur Entwicklung der Mongolei beitragen: Ihr Traum ist die Gründung einer Nichtregierungsorganisation, um politische Bildungsarbeit zu betreiben und die Demokratie in der Mongolei voranzubringen. Als Vorbilder sieht sie dabei ihre Eltern, die heute mit einem psycho-sozialen Dienst Pioniere im Bereich der Familien- und Erwachsenenbildung in der Mongolei sind.
Beispielhafte Bildungsbiografie
Nomin-Erdene Nyamsambuus Weg zeigt beispielhaft, welche Möglichkeiten das PASCH-Netzwerk eröffnet. Christian Müller vom DAAD hebt hervor, dass dieses Netzwerk gepflegt und fortlaufend für das Engagement der Schulen geworben werden muss, auch um die Präsenz der deutschen Sprache in den Unterrichtsplänen zu sichern.
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Gemeinsam für den globalen Austausch: Meltem Göben und Nomin-Erdene Nyamsambuu
Das Zusammenspiel der Partner funktioniert: Die Fortbildung von Lehrern und die Bereitstellung von Lehrmaterialien durch die ZfA, aber auch der grenzüberschreitende Austausch des Lehrpersonals durch den PAD tragen wesentlich zu einem attraktiven Deutschunterricht bei. Mit dem Projekt BIDS (Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und PartnerSchulen) fördert der DAAD die Kooperation von deutschen Hochschulen und Auslandsschulen. So können die Hochschulen mit den Fördergeldern unter anderem Schnupper- und Teilstipendien an Schüler vergeben. „Diese Partnerschaften sind eine starke Motivation, die deutsche Sprache zu lernen“, weiß Christian Müller.
Digitalisierung und Alumni-Arbeit
Michael Reiffenstuel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, begleitet die PASCH-Initiative seit dem Start. Er ist stolz darauf, dass die ursprüngliche Idee so erfolgreich umgesetzt wurde und verweist auf die nachhaltige Prägung ausländischer Bildungsbiografien und den globalen Beitrag zur Bildung, welche die PASCH-Initiative leistet. Besonders freut ihn, dass bereits so vielen jungen Menschen aus aller Welt auf diese Weise die deutsche Sprache, das Land und seine Kultur nähergebracht wurden. Für die Zukunft sieht Reiffenstuel die Förderung qualifizierter Deutschlehrer als eine zentrale Aufgabe, regional könne das PASCH-Netzwerk speziell in Afrika noch stärker wachsen. Auch das Thema Digitalisierung stehe weit oben auf der Agenda.
In diesem Bereich nutzt der DAAD heute schon die Möglichkeiten des Alumniportal Deutschland, über das auch DAAD-Alumni nach ihrer Stipendienzeit Netzwerke pflegen können. Mit Blick auf die PASCH-Initiative möchte Meltem Göben die Programmarbeit noch stärker von den Erfahrungen der Alumni profitieren lassen: „Als Gäste auf Stipendiatentreffen oder als Mentoren für junge Stipendiaten sind DAAD-Alumni wertvolle Ratgeber.“
Maria Horschig (16. Februar 2018)
PASCH-Mobil on Tour
30 weitere Stationen bis Dezember
Das „PASCH-Mobil“ steuert von Februar bis Dezember über 30 Stationen in ganz Deutschland an. Im Juni findet der große Festakt zum Jubiläum statt. Auf pasch-net.de/10jahrepasch können die Stationen auf einer virtuellen Landkarte verfolgt und die Fotos der Tour angeschaut werden.
Fotogalerie zum Festakt „10 Jahre PASCH“
Weitere Informationen zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik finden Sie hier: www.menschenbewegen.jetzt