Chancen der Europäischen Hochschulen

istock.com Alexeypnferov

Mit ihrer Leitinitiative „Europäische Hochschulen“ fördert die EU den Ausbau des europäischen Bildungsraums. Vertreterinnen und Vertreter der zusätzlich vom DAAD geförderten europäischen Hochschulallianzen erklären, welchen Beitrag ihr jeweiliges Netzwerk zu einem vereinten Europa leistet.

Die „Europäische Hochschule“ ist auf dem Weg Wirklichkeit zu werden. Eine Europäische Hochschule ist ein Netzwerk aus Hochschulen verschiedener Länder Europas, die gemeinsam einen Ort pädagogischer Neuerung und exzellenter Forschung bilden, an dem Studierende grenz- und sprachenübergreifend studieren. In der aktuellen Pilotphase der EU sind 15 deutsche Hochschulen an verschiedenen Netzwerken beteiligt, die verschiedene Modelle der Zusammenarbeit testen.

Neben der EU-Förderung werden diese, sowie weitere fünf sehr gut bewertete, „Europäische Hochschulallianzen“ durch ein nationales Begleitprogramm „Europäische Hochschulnetzwerke (EUN) – nationale Initiative“ des DAAD unterstützt, das vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Der DAAD flankiert das nationale Programm mit weiteren Maßnahmen und steht den 20 deutschen Hochschulen auf dem Weg zum Ziel als kompetenter Experte zur Seite. Anfang März lädt der DAAD Vertreterinnen und Vertreter der geförderten deutschen Hochschulen an einen runden Tisch, um Chancen und Herausforderungen der Initiativen auf EU- und nationaler Ebene zu diskutieren, künftige Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten und den Austausch zwischen den Hochschulen und politischen Akteuren zu fördern. Hier stellen einige beteiligte Hochschulvertreterinnen und -vertreter ihr jeweiliges „Europäisches Hochschulnetzwerk" vor und beschreiben, was es zu einem geeinten und starken Europa beiträgt.

Britta Hecker (6. März 2020)

Prof. Dr. Henrik Enderlein, Präsident der Hertie School of Governance

EUN Henrik Enderlein 1000x563
Privat


CIVICA = European University of Social Sciences
„Die CIVICA Partner vereint eine gemeinsame Mission: Durch Exzellenz in Lehre und Forschung sowie Beiträgen zu öffentlichen Debatten wollen wir die nächste Generation politischer Entscheidungsträger darauf vorbereiten, sich aktiv für das Gemeinwohl in Europa zu engagieren. Als sozialwissenschaftliches Netzwerk konzentrieren wir uns auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit: Demokratie im 21. Jahrhundert, globale Krisen, die Zukunft Europas sowie die Datenrevolution.“

CIVICA

  1. Università Bocconi in Mailand, Italien
  2. Central European University in Budapest, Ungarn
  3. European University Institute in Florenz, Italien
  4. Hertie School of Governance in Berlin, Deutschland
  5. Școala Naţională de Studii Politice și Administrative in Bukarest, Rumänien
  6. L'institut d'études politiques de Paris, Frankreich (Projektkoordination)
  7. Stockholm School of Economics (Schweden)


Prof. Dr. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Präsident der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

EUN Hans-Jochen Schiewer 1000x562
Silvia Wolf Universität Freiburg


EPICUR = European Partnership for Innovative Campus Unifying Regions
„Mit unserer Allianz EPICUR wächst Europa enger zusammen. Das erreichen wir mit zwei Ansätzen: Wir bauen sprachliche Barrieren ab und wagen mehr Transdisziplinarität in der Lehre. EPICUR entwickelt eine Language Policy für multilinguale Universitäten, die europäischen Hochschulen als Modell dienen wird. Vor allem aber nutzen wir unsere Erfahrung in den Liberal Arts and Sciences. Mit unserem Lehrkonzept vernetzen wir unterschiedliche Disziplinen sowie Expertise aus Gesellschaft und Politik miteinander und verwirklichen mit EPICUR die Universität von morgen.“

EPICUR

  1. Uniwersytet im. Adama Mickiewicza w Poznaniu in Posen, Polen
  2. Universiteit van Amsterdam, Niederlande
  3. Aristotle University of Thessaloniki, Griechenland
  4. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland
  5. Université de Haute-Alsace, Frankreich
  6. Karlsruher Institut für Technologie, Deutschland
  7. Universität für Bodenkultur Wien, Österreich
  8. Université de Strasbourg, Frankreich (Projektkoordination)


Prof. Dr. Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München

EUN Prof. Dr. Bernd Huber 1000x562
Olesinski LMU München


EUGLOH = European University Alliance for Global Health
„Globale Gesundheit – das zentrale Thema der ‚EUGLOH‘-Allianz – ist, wie gerade die jüngsten Ereignisse wieder zeigen, von weltweiter Relevanz. Die Kompetenz der europäischen Partner auf diesem Themengebiet gewährleistet eine interdisziplinäre Ausbildung unserer Studierenden, die später als Expertinnen und Experten das europäische Gesundheitssystem stärken werden.“

EUGLOH

  1. Université Paris-Saclay, Frankreich
  2. Lund University, Schweden
  3. Universidade do Porto, Portugal
  4. Universität Szeged, Ungarn
  5. Ludwig-Maximilians-Universität München


Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

EUN Prof. Krausch 1000x563
JANA Kay


FORTHEM – Fostering Outreach within European Regions, Transnational Higher Education and Mobility
„FORTHEM folgt dem Gedanken einer Stärkung Europas in den Regionen. Unsere Universitäten bilden Studierende aus, die die Idee eines freien, liberalen, weltoffenen, pluralen und vielsprachigen Europas zu den Menschen bringen. Gleichzeitig binden wir Unternehmen, Schulen, Vereine, Kulturschaffende und Medien aus unseren Städten in die Aktivitäten des Netzwerks ein: Sie forschen und arbeiten zusammen mit den Studierenden in unseren FORTHEM-Labs, wirken an Sommerschulen mit und beteiligen sich am Aufbau eines europaweiten Praktikumsnetzwerks.“

FORTHEM

  1. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland (Projektkoordination)
  2. Jyväskylän yliopisto in Jyväskylä, Finnland
  3. Université de Bourgogne in Dijon, Frankreich
  4. Università degli Studi di Palermo, Italien
  5. Latvijas Universitāte in Riga, Lettland
  6. Uniwersytet Opolski, Polen
  7. Universitat de València, Spanien


Prof. Dr. Ing. Bernd Scholz-Reiter, Rektor der Universität Bremen

EUN Bernd Scholz-Reiter 1000x563
Universität Bremen

YUFE – Young Universities for the Future of Europe
„‚European Identity‘ ist eines der Fokusthemen in der inhaltlichen Arbeit des YUFE-Netzwerks. Durch gemeinsame Lehre und Forschung werden unsere Studierenden zu verantwortlich denkenden und handelnden europäischen Bürgerinnen und Bürgern ausgebildet. Dabei liegen die Werte, auf denen sich die Europäische Union gründet, wie Demokratie, Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit oder Wahrung der Menschenrechte zugrunde.“

YUFE

  1. University of Antwerp, Niederlande
  2. University of Eastern Finland in Joensuu und Kuopio, Finnland
  3. Università degli studi di Roma Tor Vergata, Italien
  4. Universität Zypern in Nikosia, Zypern
  5. Universität Bremen, Deutschland
  6. Universidad Carlos III de Madrid, Spanien
  7. Maastricht University, Niederlande
  8. University of Essex, Großbritannien


Dr. Dorothea Rüland, Generalsekretärin DAAD

Dorothea Rueland TDU
DAAD/Thilo Vogel


„Die Initiative ‚Europäische Hochschulen‘ ist ein starker Impuls für die weitere Integration Europas: Europäische Hochschulen stellen Europas Vielfalt als Motor eines zukunftsfähigen Europas in den Fokus und fördern den Austausch und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen, auch über die Hochschullandschaft hinaus. Die Initiative ist zudem eine Chance, den Abbau bestehender Barrieren im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weiter voranzutreiben. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Potenzial internationaler Kooperationen noch besser ausschöpfen zu können.“