UNHCR/Antoine Tardy

Odai Moussa Alhossin, 21, studiert mit einem Stipendium der Deutschen Akademischen Flüchtlingsinitiative Albert Einstein (DAFI) im dritten Jahr Bauingenieurwesen an der University of Jordan in Amman. Er kam allein von Hama in Syrien im Jahr 2012 nach Jordanien und wurde zunächst in der Stadt Zarga untergebracht. Als Odai aus Syrien flüchtete, war er in der elften Klasse.

“Als ich in Jordanien ankam, konnte ich meinen Schulbesuch nicht direkt fortsetzen. Ich erlebte einige Probleme. Zu viele Geflüchtete versuchten in die Schule zu kommen. Darum musste ich für ungefähr sechs Monate auf dem Bau arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich hatte niemanden - ich konnte mich nur auf mich selbst verlassen. Schließlich wurde ich doch in einer Schule angenommen und konnte meinen Abschluss machen."

"Ich habe Syrien verlassen, weil ich fast 18 Jahre alt war und nicht in die Armee eingezogen werden wollte. Außerdem wurde die Situation im Land sehr kritisch."

"Davon abgesehen weiß ich nicht, was ich als Nächstes machen werde. Im Moment konzentriere ich mich auf mein Studium. Es gibt mir eine klare Bestimmung. Aber was dann? Was wird passieren? Wohin werde ich gehen? Für einen syrischen Flüchtling ist es sehr schwierig, hier in Jordanien Arbeit zu finden. Alles, was ich momentan tun kann, ist, mich auf mein Studium zu konzentrieren."

"Das DAFI Stipendium erhalten zu haben, ist das Beste, was mir jemals passiert ist. Es hat mir geholfen, meinen Traum, ein Bauingenieur zu werden, zu realisieren. Außerdem wird es mir ermöglichen, ein produktives Mitglied der Gesellschaft zu werden.
Heute gibt es eine große Anzahl Syrer, die leidet. Ich hoffe, dass ich ihnen werde helfen können."

Hintergrundinformation:
Insgesamt befanden sich am 1. Mai 2017 im Königreich Jordanien 659.246 registrierte syrische Flüchtlinge, von denen 79% in Städten im ganzen Land lebten. In Jordanien stieg die Zahl der Studierenden, die ein DAFI-Stipendium erhalten, von 10 im Jahr 2015 auf 220 im Jahr 2016, stark an. Grund hierfür ist, neben der anhaltenden Krise in Syrien, auch das verstärkte Engagement der deutschen Regierung und anderer Geber zur Unterstützung der syrischen Studierenden bei ihrem Hochschulstudium.



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