Chancen der digitalen Hochschulbildung

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DAAD empfiehlt virtuelle Angebote stärker in Lehre und Marketing einzubinden

Bonn, 19.12.2014. Virtuelle Bildungsangebote bereichern die Hochschulen und können zur ihrer Internationalisierung beitragen. Das ist das Ergebnis einer DAAD-Studie zum Potenzial digitaler Lehr- und Lernformate wie Massive Open Online Courses (MOOCs) in der Hochschulbildung. Die Ergebnisse stellt der DAAD in der Publikation „Die Internationalisierung der deutschen Hochschule im Zeichen virtueller Lehr- und Lernszenarien“ zur Verfügung.

Immer mehr Studierende gehen für einzelne Semester oder ihr gesamtes Studium ins Ausland. Damit wächst der globale Wettbewerb zwischen den Hochschulen. Als Internationalisierungsagentur der deutschen Hochschulen hat der DAAD die Aufgabe, in diesem Bereich Impulse und Anregungen zu geben. „Wir glauben nicht, dass virtuelle Lernformen die Erfahrungen eines Auslandsaufenthalts ersetzen können. Doch um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir uns stärker mit der Frage beschäftigen, wie man mit virtueller Bildung die Internationalisierung stärken kann“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.

Denn Online-Bildungsangebote bieten zusätzliche Möglichkeiten, die internationale Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern zu fördern. Mit Sprachkursen, der Vermittlung von Basiswissen und zentralen Elementen der jeweiligen Wissenschaftskultur kann der internationale Austausch besser vorbereitet und erleichtert werden. Hochschulen, die in diesem Bereich über gute Angebote verfügen, haben einen klaren Vorteil gegenüber solchen, die darauf verzichten. Auch zeigen virtuelle Bildungsformate ein hohes internationales Marketingpotenzial. In Anbetracht des zunehmenden globalen Wettbewerbs können es sich die deutschen Hochschulen nicht leisten, innovative Werkzeuge zur Erschließung und Rekrutierung neuer internationaler Zielgruppen langfristig zu ignorieren.

Mit der Publikation „Die Internationalisierung der deutschen Hochschule im Zeichen virtueller Lehr- und Lernszenarien“ leistet der DAAD einen Beitrag zur Debatte über lehrbezogene Digitalisierungsprozesse der deutschen Hochschulen: Die Qualitätsstandards der neuen Bildungsformate, ihr Einfluss auf die Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern, ihr Stellenwert in der Marketingstrategie deutscher Hochschulen sowie ihr Einflusspotenzial auf die Demokratisierung der Hochschulbildung werden überprüft und analysiert.

Hintergrund

Deutsche Hochschulen entwickeln und nutzen digitale Lehr- und Lernangebote bereits seit den Anfängen des Internet. Mit Blended- und E-Learning-Konzepten wurden im vergangenen Jahrzehnt große Hoffnungen und Visionen, aber auch Herausforderungen verbunden. Offene und kostenlose Online-Hochschulkurse, sog. „Massive Open Online Courses“ (MOOCs), läuteten ab 2012 eine neue Runde der Diskussionen um das Für und Wider virtueller Formate ein. Eine Euphorie aufgrund weltweit zugänglicher kostenfreier Bildungsangebote trifft hierbei auf Befürchtungen, Bildungsangebote aus dem Netz führten zum Ausverkauf der Hochschullehre. Interessanterweise findet die Frage nach einem Internationalisierungspotenzial dieser naturgemäß grenzüberschreitenden Formate in der weltweiten Diskussion bislang kaum Beachtung.

Der Sammelband ist in der DAAD-Reihe „Die Internationale Hochschule“ als E-Book erschienen und kann beim wbv Verlag unter https://www.wbv.de/openaccess/themenbereiche/hochschule-und-wissenschaft/shop/detail/name/_/0/7/6004449w.html#single-4ed807c04966754e kostenfrei heruntergeladen werden.

Darüber hinaus wird der DAAD seine Expertise, insbesondere in den Themenfeldern Internationalisierung und Hochschulmarketing, in das jüngst von Stifterverband, HRK und CHE gegründete „Hochschulforum Digitalisierung“ einbringen und praxisorientierte Vorschläge und konkrete Handlungsempfehlungen für virtuelle Lehr- und Lernszenarien an deutschen Hochschulen erarbeiten.

Kontakt:

Katrin Haufe-Wadle, Referentin für Digitale Hochschulbildung im DAAD

E-Mail: haufe@daad.de

Telefon: 0228/882-8743

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Anke Sobieraj
Leiterin Pressestelle
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
Tel.: +49 (0)228 882-454
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