Deutsche Hochschulen schärfen ihr internationales Profil

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Studie belegt wachsende internationale Ausrichtung und Auslandsmobilität auch der Dozenten - Wanka: „Hochschulen sind Motor des Austauschs“

Mehr ausländische Studienanfänger, ein Plus an Wissenschaftlern aus anderen Ländern sowie eine steigende Mobilität deutscher Hochschullehrer ins Ausland - Hochschulen in Deutschland sind Orte wachsender Internationalität. Dieser anhaltende Trend ist in einer aktuellen Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Hochschulrektorenkonferenz und der Alexander von Humboldt-Stiftung erkennbar.

So gab es laut der Studie Mitte 2014 rund 31.000 internationale Kooperationen, die von fast 300 deutschen Hochschulen mit rund 5000 Hochschulpartnern in 150 Staaten vereinbart worden sind. Gut die Hälfte dieser Kooperationen dienen dem Austausch von Studierenden und Hochschulpersonal im Rahmen des europaweiten Erasmus-Programms, dessen Bedeutung für die Zusammenarbeit in der europäischen Wissenschaft dadurch deutlich heraussticht. Die seit 2008 jährliche Untersuchung „Profildaten zur Internationalität an deutschen Hochschulen“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

„Unsere Hochschulen sind ein Tor zur Welt, dessen Wert für die Entwicklung unserer Gesellschaft von unschätzbarem Wert ist. Als Motor internationaler Zusammenarbeit sorgen sie für  wissenschaftlichen Austausch und Mobilität. Und wie nebenbei vermitteln sie dabei Studierenden wie Dozenten kulturelle Offenheit und Neugier auf das Unbekannte“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.

In der Studie werden die Hochschulen eingeteilt in große und kleine Universitäten/Fachhochschulen, Kunst- und Musikhochschulen sowie Technische Universitäten und in sieben Kategorien analysiert. Die Zahl von Bildungsausländern und ausländischem Personal auf dem Campus spielt für die Profile ebenso eine Rolle wie etwa die Mobilität von Studierenden und Dozenten oder die Anzahl internationaler Studiengänge. Die Teilnehmer erhalten zudem eine Einordung ihrer Kennzahlen in Relation zu vergleichbaren Hochschulen. Dies kann als Instrument zur Bewertung ihrer internationalen Aktivitäten sowie als Datengrundlage für empirische Vergleiche und Benchmarks dienen.

So hat sich in der deutschen Hochschullandschaft eine eigene Dynamik des internationalen Austauschs entwickelt, zwischen den einzelnen Hochschularten gibt es jedoch noch große Unterschiede. Technische Universitäten sowie Kunst- und Musikhochschulen erreichen insgesamt die höchsten Werte. Bei Kunst- und Musikhochschulen stieg der Anteil des ausländischen Personals im wissenschaftlichen und künstlerischen Bereich seit 2006 auf 15,7 Prozent, was einer Zunahme um 20 Prozent entspricht. Auch die Technischen Universitäten konnten mit einem Zuwachs auf 13,8 Prozent bei den ausländischen Wissenschaftlern zulegen (plus 16 Prozent). Noch deutlicher fällt die Zunahme bei den ausländischen Studienanfängern aus. Hier stieg die Quote insgesamt um 13,3 Prozent auf 16,1 Prozent, an Technischen Universitäten sogar um 29,2 Prozent auf ein knappes Viertel ausländischer Studienanfänger.

Niedrigere Werte zeigen sich trotz einer positiven Entwicklung bei kleinen Universitäten und Fachhochschulen. Dies liegt unter anderem daran, dass es diesen Hochschulen schwerer fällt, ausländische Studierende und Wissenschaftler anzuziehen. Zudem üben gerade die technischen Fächer eine besondere Anziehungskraft auf ausländische Studierende und Wissenschaftler aus. Gleiches gilt für die Musik- und Kunsthochschulen, bei denen der Anteil von Studierenden aus dem Ausland an einzelnen Hochschulen bis zu 70 Prozent erreicht. Deutlich zulegen konnten die kleinen Hochschulen im Bereich der Auslandsmobilität ihrer Hochschullehrer. So stieg die Quote der im Erasmus-Programm geförderten Dozenten an kleinen Universitäten seit 2007 um 32 Prozent (auf 7,8 Prozent).

Rückläufige oder stagnierende Entwicklungen zeigen sich hingegen nur in wenigen Bereichen wie etwa der Quote der Promotionen von Bildungsausländern. Diese fällt seit 2006 an allen untersuchten Hochschularten weitgehend ähnlich aus (ca. 18 Prozent an Technischen Hochschulen, ca. 14 bzw. 15 Prozent an kleinen bzw. großen Universitäten).

Mit dem „Aktionsplan Internationalisierung“ will das BMBF die Entwicklung mit konkreten Maßnahmen und Initiativen weiter vorantreiben. Bereits 2008 hat die Bundesregierung eine Internationalisierungsstrategie für Wissenschaft und Forschung in Deutschland beschlossen, der Aktionsplan knüpft nun daran an. „Die Internationalisierung der Hochschulen ist ein zentrales Anliegen der deutschen und auch der europäischen Bildungspolitik“, sagte Wanka. „Hochschulen mit internationalem Profil bieten Studierenden und Forschern die Möglichkeit, von den weltweit Besten zu lernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.“

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