Zum Tod von Imre Kertész

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Der DAAD trauert um den früheren Gast des Berliner Künstlerprogramms

Bonn, 31.03.2016. Der DAAD trauert um den großen ungarischen Autor und Literaturnobelpreisträger Imre Kertész. Auf Einladung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD kam er 1993 nach Berlin.

Als Imre Kertész 1993 in Berlin eintraf, war die Rezeption seiner Bücher noch sehr verhalten. Kurz nach seinem Aufenthalt gelang ihm mit der 1996 in Berlin erschienenen neuen Übersetzung des „Romans eines Schicksalslosen“ der Durchbruch – Imre Kertész wurde international als bedeutender Schriftsteller wahrgenommen und 2002 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

„Mit Imre Kertész verlieren wir einen großen Nachkriegsliteraten, dessen Sprache von der Sprachlosigkeit nach Auschwitz geprägt war. Wir sind sehr stolz darauf, dass er Gast des Berliner Künstlerprogramms war und uns aus der Perspektive des Überlebenden eine Auseinandersetzung mit dem Holocaust ermöglicht hat“, so DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.

Auch später kehrte Kertész, der mit 15 Jahren auf der Straße verhaftet worden war und Auschwitz und Buchenwald überlebt hatte, nach Berlin zurück. Zehn Jahre lebte er dort, bevor er an Parkinson erkrankt im November 2012 nach Budapest zurückkehrte.

Wie sein Verlag Magvető Kiadó mitteilte, ist Imre Kertész im Alter von 86 Jahren gestorben.

Hintergrund:

Das Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist international eines der angesehensten Stipendienprogramme für Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik und Film. Seit 1963 verleiht es jährlich und weltweit rund 20 Stipendien für einen meist einjährigen Aufenthalt in Berlin. Die Namen der über 1.000 ehemaligen Gäste belegen eindrucksvoll den Qualitätsanspruch des Programms. In den fast 50 Jahren seines Bestehens hat es damit einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Repräsentanz der zeitgenössischen Kunst in Berlin geleistet.

Kontakt:

Katharina Narbutovic, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD
Tel.: 030/ 20220825
E-Mail: narbutovic@daad.de

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Anke Sobieraj
Leiterin Pressestelle
DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
Tel.: +49 (0)228 882-454
presse@daad.de