DAAD will Wissenschaftskooperation und akademischen Austausch in Corona-Zeiten ausbauen

Jahresbericht 2019 veröffentlicht

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat heute seinen Jahresbericht 2019 vorgelegt. Anlässlich der Veröffentlichung betonte DAAD-Präsident Mukherjee die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit in der Wissenschaft in Zeiten der weltweiten Corona-Pandemie.

Titelbild des Jahresberichts 2019

„Es hat niemand damit gerechnet, dass bei Veröffentlichung des Jahresberichts 2019 unsere Kernmission, der internationale Austausch, durch die Corona-Krise so fundamental beeinträchtigt wird“, so DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn. Gleichzeitig seien die Wissenschaft und die grenzüberschreitende Kooperation gefragt wie selten zuvor: Forscherinnen und Forscher, Organisationen und Institutionen in aller Welt kämpften gemeinsam gegen eine Krankheit von globalem Ausmaß. „Wir erleben gerade jetzt, wie wichtig es ist, die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft zu stärken und den internationalen Austausch der besten Köpfe zu fördern und auszubauen“, so Mukherjee.

Es sei daher auch im Jahr 2019 Fokus des DAAD gewesen, weltweit akademische Partnerschaften zu erhalten, auszubauen und immer wieder mit neuen Ideen zu versehen. Verschiedene Leuchtturmprojekte im Jahresbericht zeigten exemplarisch, wie wichtig eine dauerhafte und verlässliche Förderung des weltweiten wissenschaftlichen Austauschs sei. So feierte der DAAD gemeinsam mit Partnern, Hochschulen und dem Auswärtigen Amt im vergangen Jahr zehn Jahre Exzellenzzentren weltweit: Die fünf Zentren in Asien, Europa und Südamerika vernetzen junge Forscherinnen und Forscher mit der Wissenschaftscommunity in Deutschland und machen vielfältige Forschungsaktivitäten deutscher Hochschulen im Ausland sichtbar. „Solche langfristigen Förderungen ermöglichen den Aufbau dauerhafter wissenschaftlicher Netzwerke. Diese sind gerade jetzt in der Corona-Krise, in der Mobilitäten drastisch eingeschränkt sind, enorm wichtig“, so der DAAD-Präsident.

In Zeiten eines weltweiten Lock-Downs zeigt auch der Trend zur Digitalisierung in der DAAD-Förderung positive Auswirkungen: „Das im vergangenen Jahr gestartete Projekt ‚Internationale Mobilität und Kooperation Digital‘, kurz IMKD, ist ein Meilenstein, wenn es um die Erweiterung physischer Mobilität um digitale Komponenten geht und gerade bei geschlossenen Fakultäten von großem Wert“, so DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland. Auch in den zehn vom DAAD geförderten Fachzentren in den Ländern Afrikas habe es 2019 einen digitalen Schub gegeben. Teile des Lehrangebots ständen nun digital und somit auch in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen zur Verfügung, so Rüland weiter.

Bei den Jahreszahlen blickt der DAAD auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2019 zurück: rund 150.000 Studierende, Graduierte und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhielten eine Förderung. Knapp 47.000 deutsche Studierende gingen mit einer Erasmus-Förderung ins Ausland, 33.000 Studierende sind weltweit in deutschen transnationalen Bildungsangeboten, beispielsweise an der 2019 eröffneten „German International University of Applied Sciences“ in Ägypten eingeschrieben. Der Gesamthaushalt des DAAD betrug im vergangenen Jahr knapp 600 Millionen Euro, über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzten sich in Bonn, Berlin und in über 70 Auslandsbüros weltweit für die Förderung des akademischen Austausches und ein positives Bild des Forschungs- und Studienstandortes Deutschland ein.

Mit Ablauf des Jahres 2019 endete zudem die überaus erfolgreiche Präsidentschaft von Prof. Dr. Margret Wintermantel nach zwei Amtszeiten. Im Sommer 2019 wählte die Mitgliederversammlung Prof. Dr. Joybrato Mukherjee zum neuen Präsidenten. Er übernahm das Amt zum 1. Januar 2020, Vizepräsidentin wurde Dr. Muriel Helbig.