Digitale Chancen auch in der internationalen Hochschulzusammenarbeit nutzen

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes

BMBF fördert über DAAD Digitalisierung internationaler Hochschulkooperationen mit rund 5,5 Millionen Euro

Fünf Menschen in einer Reihe schauen auf Ihre Laptops, Tablets und Mobiltelefone

Während der Corona-Pandemie haben viele Hochschulen ihre digitalen Lehr- und Lernangebote ausgebaut. Um diesen Digitalisierungsschub auch in der internationalen Hochschulkooperation zu verankern, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) rund 50 Projekte für das Programm „International Virtual Academic Collaboration (IVAC)“ ausgewählt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert IVAC bis Ende 2021 mit rund 5,5 Millionen Euro.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Die Corona-Krise stellt Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen vor die Herausforderung, in kurzer Zeit digitales Lehren, Lernen und Arbeiten dynamisch weiterzuentwickeln. Internationaler Austausch ist auch während der Pandemie wichtig, wir müssen ihn daher weiter fördern und mit neuen Formaten zusätzlich unterstützen. Die digitalen Möglichkeiten sollen auch die internationale Hochschulzusammenarbeit bereichern. Dafür fördern wir über den DAAD transnationale Kooperationen für innovatives Lehren und kollaboratives Lernen, die gezielt die erweiterten Möglichkeiten digitaler Werkzeuge nutzen. Das Programm ist global ausgerichtet, unterstützt aber explizit auch transatlantische Kooperationen zwischen Lehrenden aus den Vereinigten Staaten/Kanada und Deutschland – Regionen, in denen die pandemiebedingten Einschränkungen für Studierende eine besondere Herausforderung sind. Für mich ist klar: Wir wollen so schnell wie möglich wieder zum persönlichen, auch physischen Austausch zurück. Gleichzeitig nehmen wir die aktuelle Herausforderung an und können sicher auch bleibende neue Formate entwickeln.“

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betont: „In Zeiten einer globalen Pandemie stellen virtueller Austausch und digitale Zusammenarbeit zentrale Brücken zur Welt dar. Mit IVAC unterstützt der DAAD sowohl einzelne Lehrende als auch Hochschulen insgesamt darin, internationale Hochschulkooperationen und weltweite Mobilität virtuell zu gestalten und zu vertiefen. Das große Interesse an der Ausschreibung zeigt: Wir haben hier einen Nerv getroffen.“

Hintergrund:

IVAC bietet vielfältige Fördermöglichkeiten: Im Fokus stehen digitale Kollaborationsformate für Studierende, die gemeinsam – oft interdisziplinär – zusammenarbeiten und so fachliche wie auch kulturelle Grenzen überwinden. Der Ausbau digitaler Kompetenzen von Hochschulbeschäftigten und Studierenden sowie die hochschulübergreifende Digitalisierung von Prozessen in Studium, Lehre und Mobilität werden ebenfalls unterstützt. Insgesamt 48 Projekte an 41 Hochschulen werden nun bis Ende 2021 gefördert.

Selbst unter den erschwerten Bedingungen bietet die Krise auch große Chancen, internationale Hochschulzusammenarbeit über bisherige geographische, politische und soziale Grenzen hinaus neu zu gestalten. Die Projekte decken dabei eine große inhaltliche Spannbreite ab, wie zwei Beispiele zeigen: Die Hochschule Ruhr-West macht zusammen mit der Hochschule Harz und ihren Partnerhochschulen in den USA im Projekt „Virtual Exchange+“ digitale internationale Erfahrungen für die Breite ihrer Studierenden erlebbar. Ab dem kommenden Wintersemester bietet die Hochschule dazu sechs verschiedene Kurse von Kommunikation bis Datenanalyse in virtueller Zusammenarbeit mit den Partnern in den USA an. So sollen insbesondere Studierende erreicht werden, die aufgrund finanzieller, zeitlicher oder wohnortbedingter Einschränkungen bisher keine physische Mobilität wahrnehmen konnten.

Das Projekt „CoCo – a Collaborative Course on Conversation and Communication” unterstützt die Weiterentwicklung von sogenannten Blended-Mobility-Szenarien zwischen der BTU Cottbus-Senftenberg und der Deakin University in Melbourne, Australien. Im Rahmen eines gemeinsamen Masterprogramms soll der physische Austausch durch virtuelle Angebote wie beispielsweise internationales Co-Teaching in virtuellen Räumen ergänzt werden.