Im Dialog mit der arabischen Welt: Soziale Arbeit mit Geflüchteten

AdobeStock

Die Gesellschaften in Deutschland, Jordanien, dem Libanon und in den palästinensischen Gebieten im Westjordanland haben während verschiedener Phasen ihrer Geschichte eine hohe Anzahl von Flüchtlingen aufgenommen und sich mit deren Integration auseinandergesetzt. Diese Gemeinsamkeit ist der Ausgangspunkt für drei verschiedene Projekte rund um das Studium der Sozialen Arbeit, die vom DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert werden.

„Immens hohes Lernpotenzial“

Im Dialog mit der arabischen Welt: Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Stadtmarketing Magdeburg

Projektleiter Prof. Dr. Rahim Hajji, Professor für Sozial- und Gesundheitswesen im Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Im Projekt „Organisationsentwicklung und Soziale Arbeit mit Geflüchteten“ beschäftigen sich Teilnehmende der vier Partnerhochschulen Al-Balqa‘ Applied University (BAU) in Jordanien, An-Najah National University im Westjordanland sowie der beiden deutschen Hochschulen Magdeburg-Stendal und Neubrandenburg mit der Frage, wie Soziale Arbeit mit Geflüchteten in den drei verschiedenen Ländern ausgestaltet ist. Der DAAD unterstützt das Mobilitätsprojekt im Rahmen des DAAD-Programms Hochschuldialog mit der islamischen Welt. Projektleiter Prof. Dr. Rahim Hajji vom Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen an der Hochschule Magdeburg-Stendal zieht Bilanz. 


Die Partnerhochschulen haben gemeinsam mit Geflüchteten Praxisprojekte im Bereich der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten vor Ort durchgeführt. Können Sie Beispiele nennen?
Ein Projekt mit syrischen Geflüchteten in Jordanien hat die Situation von syrischen Frauen untersucht. Das Ergebnis ist interessant: Die Frauen sind sehr selbstständig, und durch die Flucht hat die traditionelle Männerrolle an Bedeutung verloren: Die Frau wurde zur Entscheidungsträgerin. So wird die erzwungene Flucht zur Befreiung aus patriarchalischen Familienstrukturen. Ein anderes Projekt in den palästinensischen Gebieten beschäftigt sich mit der Bedürfnissituation palästinensischer Frauen in den Camps. Es ist die dritte Generation, die sich als Geflüchtete begreift. Die globale Entscheidung zur Kürzung der UN-Mittel durch US-Präsident Donald Trump führt für die Frauen zum Teil zu prekären Situationen, weil sie in patriarchalischen Strukturen leben und beispielsweise nicht arbeiten gehen. Das sind zwei Studien, die sich explizit mit Frauen beschäftigt haben, und ein erster Schritt für einen Zugang zu dieser Welt, um aus Sicht der Sozialarbeit die Bedarfe zu ermitteln. Im Projekt der Hochschule Neubrandenburg geht es um die Wahrnehmung der Integration aus Sicht der Geflüchteten und der Bevölkerung in Deutschland. Und wir an der Hochschule Magdeburg-Stendal haben uns mit der Situation unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber (UMA) befasst. 

Inwieweit wirken die Ergebnisse der Projekte direkt in die jeweiligen Zivilgesellschaften hinein? 
Nehmen wir zum Beispiel das Projekt zu den UMA. Dabei geht es um Jugendliche, die ohne Begleitung nach Deutschland gekommen sind, etwa weil deren Familien im Land zurückblieben oder im Krieg umkamen. Wir haben Sozialarbeitende befragt, wie UMA unterstützt werden, und herausgefunden, dass gerade das 18. Lebensjahr einen Bruch darstellt, weil sich dann die Betreuungsverhältnisse in Deutschland massiv ändern. Kinder und Jugendliche sind in der Obhut des Jugendamtes, mit der Vollendung des 18. Lebensjahres werden sie durch das Sozialamt betreut. Der Schulbesuch steht auf dem Spiel, weil die Integration in den Arbeitsmarkt in den Vordergrund tritt. Alles, was vorher durch das Jugendamt aufgebaut wurde, wird infrage gestellt, weil andere rechtliche Rahmenbedingungen gelten. Jetzt werden in Sachsen-Anhalt auf Landesebene ein Leitprogramm für die Integration der Jugendlichen entwickelt und vor diesem Hintergrund verschiedene Maßnahmen diskutiert, um das Betreuungsverhältnis für UMA über das 18. Lebensjahr hinaus auszuweiten. Denn die Phase der Jugend endet nicht automatisch mit diesem Zeitpunkt. 

Im Dialog mit der arabischen Welt: Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Stanley Findeisen

Interkultureller Austausch: Teilnehmerinnen des Projektaustauschs in Jordanien.

Die Situation der Geflüchteten in Deutschland, Jordanien und den palästinensischen Gebieten ist sehr unterschiedlich, ebenso die Bedingungen für die Soziale Arbeit. Was können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vier Partnerhochschulen voneinander lernen?
Das Thema Integration ist so komplex, weil es von ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern abhängt. In Jordanien steht die Arbeitsmarktintegration im Fokus, was Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung verursacht, weil Geflüchtete für wenig Lohn arbeiten und dadurch das Lohnniveau sinkt. In den palästinensischen Gebieten begreifen die Menschen Integration seit mehreren Generationen als Rückkehr in die alte Heimat. Die Integration in Deutschland verfolgt das Ziel, die Menschen gesellschaftlich einzubinden. Wenn wir gemeinsam darüber diskutieren, wird dadurch auch das Verständnis für Integration auf palästinensischer Seite gestärkt. Zusätzlich haben wir noch die besondere Perspektive Ostdeutschlands, wo es wenig Erfahrung mit Migration und an den Hochschulen Nachholbedarf bei der Sozialarbeit mit Geflüchteten und interkulturellen Kompetenzen gibt. Im Projekt treffen die Teilnehmenden dann zum Beispiel auf Frauen aus den Partnerhochschulen – mit Kopftuch oder auch ohne – und stellen fest: „Die sind ja genauso wie wir.“ Durch die Kontakte treten bei den Teilnehmenden Veränderungsprozesse ein, und Vorurteile werden revidiert. 

Was ist aus Ihrer Sicht der größte Nutzen, den die Studierenden aus dem Projekt ziehen können?
Auf jeden Fall die interkulturelle Kompetenz, die sie sich durch die Arbeit im Projekt aneignen. Als wir im ersten Projektjahr mit sehr jungen Studierenden anfingen, die erste Erfahrungen mit Sozialer Arbeit und wissenschaftlichen Methoden machten, gab es nicht viel, worauf wir aufbauen konnten. Doch dann waren die Teilnehmenden zum ersten Mal auf der gemeinsamen internationalen Projektkonferenz in einem islamischen Kontext in Amman und präsentierten ihre Arbeiten dort auf Englisch. Das ist eine ganz beeindruckende Entwicklung. Das erste Projektjahr 2019 ohne Corona hatte dabei natürlich eine andere Dynamik als das vergangene Jahr. 2020 kämpften die Studierenden zunächst mit den digitalen Medien und legten dann ein ganz hervorragendes Konferenzkonzept mit vielen interaktiven Formaten auf, sodass wir unsere Ansätze auch online gut vermitteln konnten. Solche internationalen Austauschprojekte mit einem konkreten Anwendungsfeld, bei dem die Studierenden auf ein Ziel hinarbeiten, haben ein immens hohes Lernpotenzial, und die Entwicklung der Studierenden ist beachtlich.

Online-Einstiegskurs für wissenschaftliches Arbeiten im Sinne der Lokalisierung

Im Dialog mit der arabischen Welt: Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Privat

Stefanie Witter, Sozialwissenschaftlerin an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der FHWS und Mitglied des LOSWAC-Forschungsteams.

Im Projekt „Lokalisierung der Sozialen Arbeit in arabischen Ländern (LOSWAC)“ kooperieren die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), die German Jordanian University (GJU) in Amman, die Yarmouk University (YU) in Irbid/Jordanien sowie die Lebanese University (LU) in Beirut. Ziel ist es, die Anpassung des Berufs der Sozialen Arbeit in arabischen Ländern an den lokalen Kontext zu erforschen und zu fördern. Der DAAD unterstützt LOSWAC im Rahmen der Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaft (Programmlinie 1: Deutsch-Arabische Hochschulpartnerschaft).
 

Was ist mit „Lokalisierung“ gemeint? „Wenn in einer individualistischen Gesellschaft wie in Deutschland beispielsweise eine schwangere Frau beraten wird, steht sie mit ihren Bedürfnissen ganz im Mittelpunkt. Dieser Ansatz ist in arabischen Ländern nicht umsetzbar, weil wir es hier mit kollektivistischen Gesellschaften zu tun haben, in der die gesamte Familie oder Gemeinschaft eine große Rolle spielt. Der lokale kulturelle Kontext ist in die Beratung also stets mit einzubeziehen“, erklärt Stefanie Witter, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften an der FHWS. Doch die Soziale Arbeit in arabischen Ländern ist allzu oft von einer westlichen Sichtweise geprägt, ohne dass sie an den arabischen Kontext angepasst wurde. Genauso wenig wurde das einheimische Wissen in die Theoriebildung übernommen. Diesem Engpass in der Entwicklung der Sozialen Arbeit im arabischen Raum will LOSWAC entgegenwirken. Aufgrund der Migrationsgeschichte der beteiligten arabischen Länder liegt ein Schwerpunkt auf der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten.

Gemeinsam mit Projektleiterin Prof. Dr. Hannah Reich, Professorin für künstlerische und bewegungsorientierte Methoden der Sozialen Arbeit an der FHWS, bildet Witter den deutschen Part des achtköpfigen Forscherteams. Das besteht aus je zwei Vertreterinnen oder Vertretern (Professor/in und wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in) der vier Partnerhochschulen. Die Mitglieder des Forschungsclusters arbeiteten seit 2019 während verschiedener Aufenthalte in Deutschland, Jordanien und dem Libanon jeweils gemeinsam als Team vor Ort. Es fanden drei internationale Themenkonferenzen statt, in die weitere Expertinnen und Experten aus anderen arabischen Ländern und Deutschland miteinbezogen wurden. Zudem erhielten arabische Studierende im Rahmen des Projekts Mobilitäts- und Aufenthaltspauschalen für den FHWS-Masterstudiengang International Social Work with Refugees and Migrants oder für Forschungsaufenthalte in Deutschland.

Entwicklung eines Onlinekurses
„Ein Ziel von LOSWAC ist es, die Wissenschaftlichkeit in der Sozialen Arbeit an den Hochschulen zu fördern. Gerade in arabischen Ländern fehlt es oft an Strukturen für die wissenschaftliche Forschung und den Wissenstransfer“, weiß Stefanie Witter. „Deshalb haben wir einen interaktiven Online-Einstiegskurs für wissenschaftliches Arbeiten entwickelt, nachdem im April 2020 klar war, dass wir unsere Mobilitäten wegen der Corona-Pandemie nicht physisch durchführen können.“ Den inhaltlichen Rahmen für den Onlinekurs „Assisting Guidance Scientific Research in Social Work“ lieferten die arabischen Hochschulen; die Mitarbeitenden an der FHWS bereiteten die Inhalte auf und pflegten sie in die Software „Articulate Storyline“ für die Erstellung von Online-Lernprogrammen ein. Der Kurs kann künftig von den arabischen Hochschulen für digitale Mobilitäten und als Ergänzung des eigenen Lehrangebots genutzt werden. 
 

Bildergalerie

„Die Beispiele im Kurs sind an die Soziale Arbeit im arabischen Raum angelehnt, aber grundsätzlich eignet er sich als Basiskurs in den Sozialwissenschaften“, erklärt Witter. Der Kurs vermittelt die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens anhand verschiedener Module: Wie komme ich zu meiner Forschungsfrage? Wie recherchiere ich wissenschaftlich? Was ist wissenschaftliches Schreiben? Was bedeutet Forschungsdesign? Was ist der Unterschied zwischen qualitativer und quantitativer Forschung? „Wir hoffen, dass der Kurs von mehreren Hochschulen in verschiedenen Ländern genutzt wird, hauptsächlich natürlich von unseren Partnerhochschulen GJU, LU und YU“, sagt die Sozialwissenschaftlerin. Witter sieht bei der Digitalisierung, die durch die Corona-Krise stark vorangetrieben wurde, die Herausforderung, Studierenden auch die Inhalte zur Verfügung zu stellen, die sie tatsächlich brauchen und die in den Kontext passen. „Deshalb haben wir unseren Kurs im Sinne der Lokalisierung erstellt, durch den das Thema noch mehr Verbreitung finden wird.“ 


Soziale Arbeit und Migration im Kontext der UN-Nachhaltigkeitsziele

Im Dialog mit der arabischen Welt: Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Lisa Mends

Die Projektgruppe „Refugees, Host Communities and the Sustainable Development Goals”im Februar 2020 in Jordanien. (Fotocredit: Lisa Mends)

Auch für das Projekt „Refugees, Host Communities and the Sustainable Development Goals” arbeiten die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), die beiden jordanischen Hochschulen German Jordanian University (GJU) in Amman und Yarmouk University (YU) in Irbid sowie die Lebanese University (LU) in Beirut zusammen. Die Förderung durch den DAAD erfolgt im Rahmen des Programms Hochschuldialog mit der islamischen Welt.
 

„Wir hatten richtig Glück“, sagt Lisa Mends, Sozialarbeitswissenschaftlerin an der FHWS und Projektkoordinatorin unter der Leitung von Prof. Dr. Hannah Reich. Ende Februar 2020 traf sich das Projektteam aus drei Ländern zur Auftaktveranstaltung in der jordanischen Hauptstadt Amman. Eigentlich waren noch zwei weitere Mobilitäten geplant, so wie seit 2018 jedes Jahr der Fall. Doch nur einige Tage nach Abschluss der gemeinsamen Woche in Jordanien reagierte das Land auf die beginnende Corona-Pandemie und schloss den internationalen Flughafen.

Das 16-köpfige Projektteam besteht aus je einer Professorin, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin oder einem wissenschaftlichen Mitarbeiter und zwei Studierenden pro Hochschule. „Dreimal im Jahr kommen die für zwölf Monate bestehenden Teams in der gleichen Konstellation zusammen, was enorm wertvoll ist für den gegenseitigen Austausch und auch, um als Gruppe zusammenzuwachsen und sich fachlich weiterzuentwickeln“, erklärt Koordinatorin Mends. Im Rahmen des kulturellen und fachlichen Austauschs beschäftigt sich die Forschergruppe mit dem Leitthema Soziale Arbeit und Migration im Kontext der UN-Nachhaltigkeitsziele, der Sustainable Development Goals (SDGs). Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen fordert unter anderem die Stärkung besonders schutzbedürftiger Bevölkerungsgruppen. Jordanien und Libanon haben in der Vergangenheit einer hohen Anzahl palästinensischer Flüchtlinge Zuflucht gewährt und sind Hauptaufnahmeländer für syrische Flüchtlinge. Beide gehören zu den Staaten mit der höchsten Flüchtlingszahl im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße. Auch Deutschland blickt auf eine Migrationsgeschichte zurück und wird seit der Fluchtbewegung im Jahr 2015 vor große Herausforderungen gestellt. Im Ranking der Länder mit den meisten aufgenommenen anerkannten Flüchtlingen lag Deutschland Ende 2019 auf Platz 5. 

Bildergalerie

2020 untersuchte das Projektteam das Leben der Flüchtlingsbevölkerung in den beteiligten Ländern mit Blick auf drei spezifische SDGs: „Gesundheit und Wohlbefinden“ (SDG 3), „Hochwertige Bildung“ (SDG 4) und „Geschlechtergleichheit “ (SDG 5). Daraus entstanden innerhalb des Projektjahrs acht wissenschaftliche Arbeiten unter Berücksichtigung der nationalen und kulturellen Besonderheiten, die Handlungsbedarfe für die Soziale Arbeit im Zusammenhang mit Flucht und Migration identifizieren. Während des einwöchigen Besuchs in Jordanien lernte das Team die länderspezifische Situation der Flüchtlinge vor Ort sowie die Strategien zur Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen kennen und diskutierte darüber im Kontext der Sozialen Arbeit. Das Programm, vom jordanischen Teil des Projektteams organisiert, umfasste Expertenvorträge, Workshops an der Uni, Besuche bei Institutionen sowie Einheiten zur Arbeit an den Forschungsprojekten. 

Die geplanten Projektwochen im Juni in Deutschland sowie im September im Libanon fanden jeweils als Online-Programme statt, die für weitere Teilnehmende geöffnet wurden. Zahlreiche Expertenvorträge und fachliche Diskussionen brachten neue Impulse. Im Rahmen der Projektwochen lief auch die International Summer School, die seit 2019 mehr Studierende der Sozialen Arbeit in den Austausch der beteiligten Hochschulen einbindet. Zudem konnte ein exploratives Forschungsprojekt zum Thema „Social Work in emergency situations in Lebanon“ von den libanesischen Projektpartnern realisiert werden. Dazu sprachen libanesische Pionierinnen der Sozialarbeit über ihre Tätigkeit im Libanon nach dem Bürgerkrieg 1975 bis 1990, und es wurden Interviews mit Sozialarbeitenden verschiedener NGOs durchgeführt, die nach der Explosion in Beirut am 4. August 2020 Nothilfe für Betroffene geleistet hatten.

Im Dialog mit der arabischen Welt: Soziale Arbeit mit Geflüchteten

Privat

Projektkoordinatorin Lisa Mends, Sozialarbeitswissenschaftlerin an der FHWS.

„Das persönliche Treffen und gemeinsame Erlebnis in Jordanien war dennoch wichtig für die spätere Zusammenarbeit. Fraglich ist, ob sich das Gruppengefühl auch so gut entwickelt hätte, wenn diese erste Begegnung wegen der Pandemie nicht hätte stattfinden können“, sagt Mends. Die beiden virtuellen Mobilitäten und die Summer School 2020 bildeten eine neue Erfahrung. So können sich die Ergebnisse auch im dritten Projektjahr sehen lassen: Der Dialog und das Netzwerk zwischen den vier Hochschulen wurden verstärkt; interkulturelle und fachliche Kompetenzen, die sich auch in den vier wissenschaftlichen Arbeiten mit SDG-Bezug wiederfinden, wurden ausgebaut; und das Studienfach „Soziale Arbeit“ wurde weiter professionalisiert.

Britta Hecker (23. März 2021)

Weitere Informationen

Deutsch-Arabische Transformationspartnerschaft
Im Jahr 2012 startete das Förderprogramm mit Mitteln des Auswärtigen Amts mit den Zielländern Ägypten und Tunesien. 2013 kamen Jemen, Jordanien, Libyen und Marokko hinzu, 2016 Irak und Libanon.

Hochschuldialog mit der islamischen Welt
Auch im Hochschuldialog-Programm können Kooperationsmaßnahmen mit Hochschulen in arabischen Staaten gefördert werden. Hier liegt der Schwerpunkt auf kultureller Sensibilisierung und Verständigung.