HAW.International lässt Auslandsträume wahr werden

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Das DAAD-Programm HAW.International bringt Studierende und Forschende an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen ins Ausland: So studierte Karla mit einem HAW.International-Stipendium in Mexiko.

Den Horizont erweitern, die Komfortzone verlassen, vor Ort forschen – für einen Auslandsaufenthalt gibt es die verschiedensten Beweggründe. Das Fazit ist jedoch meist ähnlich: Studierende und Forschende profitieren von den Erfahrungen, dem neuen Umfeld und dem internationalen Austausch. Der DAAD fördert Aufenthalte im Ausland bis zu sechs Monaten mit seinem Programm HAW.International.

Das DAAD-Programm HAW.International unterstützt Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen seit August 2019 mit unterschiedlichen Modulen bei der Internationalisierung. Modul C richtet sich ausschließlich an Studierende und Forschende und lässt mit individuellen Stipendien Auslandsträume wahr werden. Wie diese aussehen können, schildern die studentischen Korrespondentinnen und Korrespondenten von „studieren weltweit – ERLEBE ES!“, einer Initiative des DAAD und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, in ihren Blogs. Darunter sind erste Studierende, die bereits von einem HAW.International-Stipendium profitieren konnten und so zu Botschafterinnen für internationale Kooperation und Austausch geworden sind. 

„Masterabschluss in Mexiko“
Tacos, Tequila und das große Gefühlschaos bei der Rückkehr. Nach einem Semester in Deutschland ging es für Karla mit einem HAW.International-Stipendium des DAAD im März zurück nach San Luis Potosí, der Stadt in Mexiko, in der sie bereits ein Jahr ihres Masterstudiums verbracht hatte.

Nach einem Semester in Deutschland wollte Karla zurück „nach Hause“, an den Ort, an dem sie Höhen und Tiefen eines Auslandsstudiums erfahren durfte – um die gleichen Erfahrungen zu machen wie ihre Kommilitonen aus dem nationalen Master in Mexiko und die Herausforderung zu meistern, den kompletten Endspurt der Masterarbeit zu bestreiten: Recherche, Feldstudie, Interviews, Termine mit Betreuenden, Verzweifeln, Schreiben, Verteidigen, Graduieren – im mexikanischen Stil. Zurück in Mexiko stellte sie fest: Das zweite Mal anzukommen war in vieler Hinsicht anders, aber was sie an Mexiko so liebte, war gleichgeblieben: die Natur, die herzlichen Menschen, das Essen, und noch so viel mehr. Ihr Semester in Mexiko finanziert Karla mit dem HAW.International-Stipendium des DAAD. Welche Vorteile das mit sich bringt und Karlas persönliche Tipps zur Vorbereitung finden Sie hier.
Karla, TH Köln, Environment and Resources Management, Auslandssemester in San Luis Potosí / Mexiko, März – September 2020


„Marketing unter Palmen“
Auf dem Campus wachsen Bananen, für einige Vorlesungen muss man die Schuhe ausziehen und mancher Dozent erhält einen (angedeuteten) Handkuss. Das Marketing-Studium in Malaysia bedeutete für Alina auch, sich den kulturellen und universitären Unterschieden zu stellen.

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Malaysia hatte Alina als Ziel für ein Auslandssemester zuerst überhaupt nicht auf der Rechnung. Trotzdem folgte sie der Anregung ihrer Freundin und Kommilitonin, doch ein Auslandssemester in einem exotischeren Land zu machen, zum Beispiel im asiatischen Raum. „In Europa können wir doch immer noch reisen.“ Den Entschluss fasste Alina relativ schnell („Wieso eigentlich nicht?!“) und begann mit der Recherche. An ihrer malaysischen Gast-Universität gibt es eine sehr ansprechende Auswahl an Marketing-Modulen mit der Alina tatsächlich fast genau die Fächer wählen konnte, derentwegen sie ihr Auslandssemester an der Technischen Universität Malaysia (UTM) verbringen wollte. Durch umfangreiche Hausaufgaben wurde ihr dort zudem das Gefühl vermittelt, wirklich viel dazu lernen zu können. Das Besondere an ihrem Gastland: „Malaysia vermarktet sich als das ‚wahre Asien‘, da in dem multikulturellen Land alle Kulturen Asiens zu Hause sind“, erklärt Alina. Dadurch seien in Malaysia Einflüsse des ganzen Kontinents zu spüren. in Malaysia Einflüsse des ganzen Kontinents zu spüren.
Alina, HS Darmstadt, Onlinekommunikation, Auslandssemester in Johor Bahru/Malaysia, Feb – Juni (Mai) 2020


„Träumen auf Spanisch“
Eine Stadt voller geheimer Schätze und Orte, die man abseits von Sagrada Família und Rambla unbedingt entdecken sollte: Ihr Auslandspraktikum in Barcelona eröffnete Kristina einen intensiven, authentischen Blick auf diese faszinierende Stadt, in die sie sich verliebt hat.

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„Dankbar! #dankbar für die Möglichkeit im Ausland zu leben. #dankbar für Barcelona und die Schönheit dieser Stadt. #dankbar für den Sonnenschein. #dankbar solche Glücksmomente teilen zu können.“ Das ist das Fazit von Kristina, wenn sie an ihre Zeit in Barcelona denkt. Durch ihren Studiengang International Relations and Management hatte sie anfangs eine Vielzahl an Ländern für ihr Auslandspraktikum in der Auswahl. Schnell stand Spanien als Zielland fest, auch weil Kristina im Rahmen des Auslandsaufenthalts ihr Spanisch verbessern wollte. Am Ende entschied sie sich für ein kleines deutsches Unternehmen mit Nebensitz in Barcelona. Ihr halbes Jahr vor Ort hatte sie schon fast komplett durchgetaktet – da kam durch die Corona-Pandemie vor Ort leider alles anders. Dennoch konnte sie für sich eine wertvolle Lehre aus der Coronakrise ziehen: Persönliches Wachstum kommt nicht immer von unzähligen Unternehmungen. „In meinem Fall merke ich gerade stark, wie ich mich weiterentwickle“, so Kristina. „Meine Zeit sinnvoll einzuteilen, die Kleinigkeiten im Alltag mehr wertzuschätzen und nebenbei auch noch eine Pandemie in einem anderen Land alleine zu durchleben.“
Kristina, OTH Regensburg, International Relations and Management, Praktikum bei ING4G – International Recruiting in Barcelona/Spanien, Feb – Juli 2020


„Mehr ‚Ja‘ wagen“
Als Baby ist man bei der Geburt schon ein Jahr alt und an Neujahr werden alle gemeinsam ein Jahr älter. Fun Facts aus Südkorea. Während ihres Auslandsstudiums in Seoul lernt Larissa allerdings noch vieles mehr über ein faszinierendes Land, seine gastfreundlichen Menschen und welche Vorteile Goshiwons für Studierende haben. 

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„Das Schöne an einem Auslandssemester: Du lernst interessante Menschen aus aller Welt kennen. Ich bin dankbar dafür.“ So kurz und prägnant fällt Larissas positives Fazit ihres Auslandsaufenthalts aus. Dafür sollten aber auch die Voraussetzungen stimmen. Larissa rät deshalb allen, die an einem Auslandssemester interessiert sind, frühzeitig mit der Planung zu beginnen – auch wenn sie selbst im alltäglichen Leben zu den spontanen Zeitgenossen zählt und die Dinge gern auf sich zukommen lässt. „Es hat sich gelohnt.“ Gerade was die Finanzen angeht, kann sie eventuelle Zauderer beruhigen. „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten sowie hilfreiche Tipps, um vor Ort kein Vermögen auszugeben. Für dein Auslandssemester in Seoul musst du kein Vermögen aufbringen.“ Vielmehr halten sich die Kosten auf einem ähnlichen Level wie in Deutschland. Dank Corona erlebte Larissa in Seoul gleich einen etwas anderen ersten Tag in der neuen Uni. Denn obwohl sich die Situation in Südkorea schon verbessert hatte, fanden aufgrund von COVID-19 alle Kurse zeitweilig nur online statt. „Fühlte sich etwas komisch an, funktioniert aber sehr gut.“

Larissa, HTW Berlin, Wirtschaftskommunikation, Auslandsstudium in Seoul/Südkorea, Feb – Juli 2020
 

„Weniger Sinnsuche. Mehr Sinn.“
Das Abenteuer suchen, die Komfortzone verlassen und ein neues Land und seine Leute kennenlernen, das wollte Mia Alessa bei ihrem Studienaufenthalt im belgischen Gent. Sie war dabei so erfolgreich, dass sie schnellstmöglich wieder in die Stadt zurückkehren will, in die sie sich verliebt hat.

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Zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung arbeitete Mia im Auslandsamt der HTWK Leipzig. Als sie die Materialien der Partnerhochschulen durchforstete, stieß sie auf die Arteveldehogeschool in Gent. Schnell war die Entscheidung gefallen. Voller Vorfreude und mit den allgemeinen positiven Meinungen zu Gent im Gepäck, startete sie in ihr Abenteuer Auslandssemester. Bereits die ersten Tage nach ihrer Ankunft bestätigten, was ihr alle zuvor gesagt hatten. „Von Tag zu Tag wusste ich immer mehr: Hier bist du richtig.“ Überrascht war sie von der Vielzahl an interessanten Kursen, die ihre deutsche Hochschule so nicht anbot. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Zeit, die sie in Gent verbringen konnte, leider zu kurz. Aber sie war für Mia intensiver als die Zeit zu Hause, wo alles bereits bekannt ist. Alles zu kennen, gibt Sicherheit, und Sicherheit gibt ein gutes Gefühl. „Aber glaubt mir, das Abenteuer zu suchen, die Komfortzone zu verlassen, ein neues Land und seine Leute kennenzulernen gibt einem eine große Fülle an guten Gefühlen.“
Mia Alessa, HTWK Leipzig, Grafik und digitale Medien, Auslandsstudium in Gent/Belgien, geplant war Feb – Juli (April) 2020

Stephan Kuhn (14. Juli 2020)

HAW.International: Modul C

Das Modul C von HAW.International soll die Mobilität von besonders qualifizierten Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen, unabhängig von den vorhandenen Rahmenbedingungen an der jeweiligen Hochschule.

Es wird ein eigens auf die Zielgruppe der leistungsstarken HAW/FH-Studierenden und -Forschenden zugeschnittenes Stipendienprogramm mit unterschiedlichen Programmkomponenten (Semesteraufenthalte, Auslandsaufenthalte im Rahmen von Abschlussarbeiten, Förderung der Teilnahme an Konferenzen und Messen) aufgelegt. Dies soll die verschiedenen Formen der Auslandsmobilität im Kontext des praxisorientierten Fachhochschulstudiums fördern.  
 
Ein Vorteil des Stipendienangebots ist die weitgehende regionale und zeitliche Flexibilität sowie eine auskömmliche finanzielle Ausstattung. 
 

Die studienbezogenen Förderformate umfassen Semesteraufenthalte (3 bis 6 Monate) sowie Forschungsaufenthalte im Ausland im Rahmen von Abschlussarbeiten (1 bis 6 Monate). Die finanziellen Leistungen beinhalten:  

  • monatliche Stipendienrate je nach Gastland, 
  • Reisekostenzuschuss, 
  • Zuschuss zu ggf. anfallenden Studiengebühren (Semesteraufenthalte),  
  • ggf. Zuschuss zu Reisen im Gastland (Abschlussarbeiten), 
  • Übernahme einer Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung.

HAW International: die Module

Modul A fördert Projekte zu Anbahnungs- und Vorbereitungszwecken, Modul B die Durchführung von Modell- und Kooperationsprojekten mit internationalen Partnern. Modul C bietet Individualstipendien für Studienaufenthalte, die Anfertigung von Abschlussarbeiten sowie für Kongress- und Messeteilnahmen im Ausland sowie eine gezielte Marketingkampagne, Modul D umfasst Beratung, Fortbildung und Erfahrungsaustausch.